Rentabilität berechnen

Susanne Woda
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Rentabilität berechnen | BuchhaltungsButler

Die Rentabilität ist eine wichtige Kennzahl, um den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens zu berechnen. Sie zeigt, wie effizient es sein Kapital einsetzt. Mit verschiedenen Rentabilitätskennzahlen lässt sich der Unternehmenserfolg aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Wie man Eigenkapital-, Gesamtkapital- oder Umsatzrentabilität definiert, sie berechnet und was die Zahlen bedeuten, erklären wir in diesem Beitrag.

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Rentabilität: Definition und Zweck

Die Rentabilität (engl.: Return on Investment, “ROI”) beschreibt den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens in Bezug auf das eingesetzte Kapital. Man gibt sie in Prozent an und erkennt daran die erwirtschaftete Kapitalverzinsung. An der Rentabilität erkennen Unternehmer, ob sie rentabel arbeiten und ihr Kapital effizient einsetzen.

Das Wort Rentabilität steht als Oberbegriff für verschiedene betriebswirtschaftliche Größen, die auf Basis von Bilanz und GuV berechnet werden. Dabei setzt man eine Erfolgsgröße ins Verhältnis zum Kapital. Je nachdem, welche konkreten Parameter man dabei verwendet, ergeben sich unterschiedliche Rentabilitätskennzahlen. Die wichtigsten sind Eigenkapital-, Gesamtkapital- und Umsatzrentabilität.

Mithilfe der Rentabilität lassen sich Unternehmen beurteilen und miteinander vergleichen. Für den Unternehmer ist die Kennzahl ein wichtiges Instrument für die betriebswirtschaftliche Erfolgsmessung und Analyse im Unternehmen. Sie dient als Entscheidungsgrundlage für die Unternehmensplanung.

Rentabilität oder Rendite – was ist hier was?

Auch Finanzfachleute werfen die Begriffe Rentabilität und Rendite gerne in einen Topf. Genaugenommen ist die Rendite eine Unterform der Rentabilität, die sich auf den Gewinn oder Verlust von Investitionen wie beispielsweise Finanzanlagen bezieht. Die Rentabilität ist weiter gefasst, sie gibt den Erfolg jeder beliebigen wirtschaftlichen Aktivität an.

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Unternehmen anhand der Kapitalrentabilität (ROI) bewerten

Die Kapitalrendite oder auf Englisch Return on Investment (ROI) gilt als wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahl, um den Erfolg eines Unternehmens zu bewerten. Sie setzt den Gewinn eines Unternehmens ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital und drückt damit aus, wie effizient der Kapitaleinsatz in einer Periode war.

Die Rentabilität lässt sich auf unterschiedliche Weise berechnen. Sie ist einmal das prozentuale Ergebnis aus Gewinn zu Eigenkapital. Sie lässt sich aber auch aus der Umsatzrendite berechnen. Diese gibt an, welche Gewinnspanne ein Unternehmen insgesamt mit seinen Produkten erzielt. Je höher der Kapitalumschlag eines Unternehmens, also je schneller es seine Produkte verkaufen kann, desto höher ist auch sein ROI.

Formeln für die Rentabilität:

Kapitalrentabilität (ROI) = Gewinn / Gesamtkapital * 100

oder

Kapitalrentabilität (ROI) = Umsatzrendite * Kapitalumschlag

Die Ertragskraft von Unternehmen gilt bei einer Rentabilität von 10 bis 15% als gut bis hervorragend. Häufig ist die Rentabilität bei Nischenunternehmen und Marktführern am höchsten. Beide können hohe Margen durchsetzen und kombinieren diese bestenfalls mit einer hohen Umsatzgeschwindigkeit.

Um die Rentabilität eines Unternehmens zu verbessern, können Sie als Unternehmer die Margen oder den Kapitalumschlag erhöhen. Dafür müssen Sie nicht unbedingt den Vertrieb ankurbeln. Es reicht, die Vorratsbestände zu senken oder durch kürzere Zahlungsziele und ein striktes Mahnwesen die Außenstände zu reduzieren.

Rentabilität als interne Berechnungsgrundlage

Die Rentabilität lässt sich nicht nur auf Ebene des Gesamtunternehmens berechnen. Mit ihr können Unternehmer auch unterschiedliche Investitionsobjekte, Investitionsalternativen oder Geschäftsbereiche bewerten und vergleichen. Sollte man ein neues Projekt starten, das Geld lieber an anderer Stelle investieren oder doch alles beim Alten belassen? Nicht immer sind Projekte mit dem höchsten Gewinn die Besten. Es kommt auf die dafür eingesetzten Mittel an.

Ein Beispiel:

Person notiert Formel für Umsatzrentabilität

Ein Unternehmen muss sich zwischen zwei Projekten entscheiden, die über ein Jahr laufen. Projekt A lässt einen Gewinn von 10.000€ erwarten. Dafür fallen Kosten von 80.000€ an. Projekt B winkt mit Gewinnen von 20.000€, die mit einem Kapitaleinsatz von 200.000€ realisiert werden könnten.

Rentabilität Projekt A = 10.000€ / 80.000 € = 12,5%

Rentabilität Projekt B = 20.000€ / 200.000€ = 10%

Beide Projekte sind für das Unternehmen profitabel, da sie Gewinn abwerfen. Das Unternehmen würde sich aber für Projekt A entscheiden, da es trotz des geringen Gewinns rentabler ist.

Weitere Rentabilitätskennzahlen

Aus den unterschiedlichen Erfolgs- und Kapitalgrößen aus GuV und Bilanz ergeben sich noch weitere Rentabilitätskennzahlen.

Kennzahl Berechnungsgrundlage Bedeutung
Eigenkapitalrentabilität Gewinn zu Eigenkapital Wie effizient wird das Eigenkapital eingesetzt?
Fremdkapitalrentabilität Fremdkapitalzinsen zu Fremdkapital Wie verzinst sich das Fremdkapital?
Gesamtkapitalrentabilität Gewinn und Fremdkapitalzinsen zu Gesamtkapital Wie rentabel arbeitet das gesamte im Unternehmen eingesetzte Kapital?
Umsatzrentabilität Gewinn zu Umsatz Wie groß ist der Anteil der Erlöse, der in Gewinn umgewandelt wird?

Je nachdem, zu welchem Zweck die Kennzahlen benötigt werden, können verschiedene Bilanzgrößen verwendet werden. Typischerweise berechnen Unternehmen ihre Eigenkapitalrendite nach Steuern, um festzustellen, wie hoch sich ihr Eigenkapital verzinst. Mit der EKR vor Steuern, für die man stattdessen das EBT verwendet, kann man Unternehmen aus Ländern mit unterschiedlicher Besteuerung besser vergleichen. Beispielsweise kann man aber auch die Fremdkapitalrentabilität kurzfristiger und langfristiger Schulden für einen Vergleich berechnen.

Markus Schmetz

Markus Schmetz

Steuerberater bei Markus Schmetz Steuerberatung

Dipl. Kfm. (FH) Markus Schmetz ist Steuerberater, Fachberater für Finanz- und Vermögensplanung (DStV e.V.) und Inhaber einer Einzelpraxis in Düsseldorf. Er berät Privatpersonen, Existenzgründer und kleine und mittelständische Unternehmen. Im Unternehmensbereich hat er sich insbesondere auf die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen spezialisiert.

Eigenkapitalrentabilität berechnen und interpretieren

Die Eigenkapitalrentabilität gibt an, wie stark die Gewinne das Eigenkapital vermehren. Kurz gesagt: Sie spiegelt die jährliche Verzinsung des Eigenkapitals wider.

Alternative Bezeichnungen: Rentabilität des Eigenkapitals, EKR, Return on Equity (ROE), Unternehmerrentabilität, Eigenkapitalrendite, Eigenkapitalverzinsung

Formel für die Eigenkapitalrentabilität:

Eigenkapitalrentabilität (ROE) = Gewinn (vor oder nach Steuern) / Eigenkapital * 100

Die Eigenkapitalrentabilität ist eine wichtige Größe für Aktionäre und Gesellschafter von Unternehmen. Sie können damit verschiedene Unternehmen vergleichen und sich für das ertragreichste entscheiden.

Erfolgreiche Unternehmen weisen meist eine Eigenkapitalrendite über 10% aus. Sie sollte mindestens über der Rendite anderer langfristiger Anlagen wie beispielsweise Bundesanleihen liegen. Denn das unternehmerische Risiko muss für Investoren mit einem höheren Gewinn vergütet werden.

Fremdkapitalrentabilität berechnen und interpretieren

Die Fremdkapitalrentabilität gibt die prozentuale Verzinsung des Fremdkapitals an.

Alternative Begriffe: durchschnittliche Fremdkapitalkosten, Fremdkapitalrendite, Return on Debt (ROD)

Formel für die Fremdkapitalrentabilität:

Fremdkapitalrentabilität (ROD) = Fremdkapitalzinsen / Fremdkapital * 100

Eine hohe Fremdkapitalrendite lässt darauf schließen, dass ein Unternehmen einen hohen Anteil an teuren Krediten unterhält. Der Anteil an unverzinslichen Fremdkapitalposten wie z. B. Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung ist also eher gering.

Welche Fremdkapitalrentabilität ein akzeptabler Wert ist, hängt vom Marktzinsniveau und der Branche ab. Grundsätzlich sollte sie jedoch die Rendite aus dem operativen Geschäft nicht übersteigen.

Gesamtkapitalrentabilität berechnen und interpretieren

Die Gesamtkapitalrentabilität beschreibt die Ertragskraft eines Unternehmens unter Berücksichtigung von Eigen- und Fremdkapital. An ihr erkennt man, wie effizient das gesamte Kapital eines Unternehmens eingesetzt wird.

Alternative Bezeichnungen: Rentabilität des Gesamtkapitals, GKR, Return on Assets (ROA), Unternehmungsrentabilität, Investitionsrendite, interne Rendite, Gesamt(kapital)rendite, Gesamtrentabilität

Formel für die Gesamtkapitalrentabilität:

Gesamtkapitalrentabilität (ROA) = (Gewinn + Fremdkapitalzinsen) / (Eigenkapital + Fremdkapital) * 100

Die Gesamtkapitalrendite ist eine wichtige Messgröße für den Unternehmer selbst. Je höher sie ausfällt, desto ertragreicher ist sein Unternehmen. Laut einer Faustregel gilt eine Investitionsrendite über 10% als gut.

Die GKR kann je nach Branche sehr unterschiedlich ausfallen. Denn Gewinnspannen und Umschlagsgeschwindigkeit sind sehr unterschiedlich. Für eine Unternehmensbewertung sollte die Kennzahl deswegen nie losgelöst betrachtet und auch noch andere Kennzahlen herangezogen werden. Grundsätzlich sollte die Gesamtkapitalrendite aber wenigstens über den durchschnittlichen Fremdkapitalkosten liegen.

Umsatzrentabilität berechnen und interpretieren

Die Umsatzrentabilität gibt an, welchen Anteil der Erlöse ein Unternehmen in Gewinne umwandeln kann. Oder anders ausgedrückt: Wie viel verdient ein Unternehmen mit einem Euro Umsatz?

Alternative Begriffe: Netto-Umsatzrendite, Return on Sales (ROS), Umsatzrendite, Nettomarge, Umsatzmarge

Formel für die Umsatzrentabilität:

Umsatzrentabilität (ROS) = Gewinn / Umsatz * 100

Als Gewinngröße verwendet man gewöhnlich den Jahresüberschuss nach Steuern aus der GuV. Teilweise können aber andere Kennzahlen wie EBT, EBIT oder der Jahresüberschuss im Zähler stehen. Die Umsatzrendite ist stark branchenabhängig. Werte zwischen 5 und 15% gelten als angemessen. Übrigens: Auch ein Unternehmen mit niedrigen Margen kann eine hohe Umsatzrendite aufweisen, wenn es sein Kapital mit hoher Geschwindigkeit umsetzt.

Zwei Personen berechnen die Rentabilität

Achtung Details: Beim Vergleichen ganz genau hinschauen

Um Unternehmen anhand ihrer Rentabilität vergleichen zu können, muss man teilweise ganz genau hinschauen. Es gibt unterschiedliche Kennzahlen für den Gewinn, welcher vor und nach Steuern, Zinsen und Abschreibungen berechnet werden kann. Je nachdem, welchen Wert man beim Berechnen verwendet, verändert sich die Aussagekraft der Kennzahl.

Auch unterschiedliche Bilanzierungsmethoden können dazu führen, dass verschiedene Unternehmen nur bedingt miteinander vergleichbar sind. So beeinflussen

  • unterschiedliche Bewertungsstandards (HGB, IFRS), 
  • unterschiedliche Abschreibungsmethoden und Nutzungsdauern,
  • und die unterschiedliche Bilanzierung von Forschungs- und Entwicklungskosten (F&E-Kosten)

den Ausweis von Gewinn und Kapital im Jahresabschluss. Dadurch können die Rentabilitätskennzahlen verschiedener Unternehmen bei eigentlich vergleichbaren Voraussetzungen deutlich voneinander abweichen.

Fazit: Rentabilität mit feinen Nuancen

Mithilfe der verschiedenen Rentabilitätskennzahlen lassen sich Unternehmen und einzelne Projekte hinsichtlich ihrer Ertragskraft bewerten und vergleichen. Eigenkapitalrendite, Gesamtkapitalrendite und Umsatzrendite sind ein wichtiges Instrument für die Analyse und Planung eines Unternehmens. Um die Aussagekraft der Kennzahlen beim Vergleich verschiedener Unternehmen richtig einzuordnen, sollte man jedoch auf Details achten und sich gut in der Bilanzierung und Gewinnrechnung auskennen.

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FAQs

Was versteht man unter Rentabilität eines Unternehmens?

Die Rentabilität misst die Ertragskraft eines Unternehmens. Sie setzt Gewinn und eingesetztes Kapital ins Verhältnis. Je nachdem, welche Gewinn- und Kapitalgrößen man verwendet, kann man verschiedene Rentabilitätskennzahlen berechnen.

Wie berechnet sich Rentabilität?

Rentabilität = Gewinn / eingesetztes Kapital * 100

Was sagt die Kapitalrentabilität aus?

Die Kapitalrentabilität gibt Aufschluss über die Ertragskraft eines Unternehmens und wie effizient dieses sein Eigen- und Fremdkapital einsetzt.

Welche Arten von Rentabilität kann man unterscheiden?

Je nachdem welche Gewinn- und Kapitalgrößen man verwendet, unterscheidet man zwischen Eigenkapitalrentabilität (Gewinn zu Eigenkapital), Fremdkapitalrentabilität (Zinskosten zu Fremdkapital), Gesamtkapitalrentabilität (Gewinn und Zinskosten zu Gesamtkapital) und Umsatzrentabilität (Gewinn zu Umsatzerlösen).

Ist Rentabilität das Gleiche wie Rendite?

In finanziellen Zusammenhängen spricht man oft synonym von Rendite und Rentabilität. Die Rendite bezieht sich jedoch im engeren Sinne auf Gewinn oder Verlust bei Investitionen, während die Rentabilität den Erfolg jeder beliebigen wirtschaftlichen Aktivität angibt.

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