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Preisnachlass buchen | BuchhaltungsButler
Preisnachlässe, Rabatte, Preisminderungen oder -reduzierungen. Egal, wie wir sie nennen: Preisnachlässe gehören in jeder Branche zum Geschäftsalltag. Buchhalterisch werden sie besonders behandelt. Wir erklären Ihnen, welche Rabatte es gibt und wie Sie diese als Käufer und Verkäufer korrekt buchen.
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Was ist ein Preisnachlass?
Wird der Preis von Waren oder Dienstleistungen reduziert, sprechen wir von einem Rabatt oder Preisnachlass. Durch einen Preisnachlass erhält eine ausgewählte Zielgruppe einen erkennbaren Preisvorteil für ein bestimmtes Angebot.
Verkäufer von Waren haben viele Möglichkeiten, ihren Kunden Rabatte einzuräumen. Sie können Preisnachlässe gezielt einsetzen, um ihr Angebot zu verbreiten, dadurch neue Kunden gewinnen und Bestandskunden ans Unternehmen binden. Wie Sie einen Preisnachlass buchen, erfahren Sie im weiteren Verlauf des Artikels.
Welche Arten von Preisnachlässen gibt es?
Betrachten wir Preisnachlässe näher, unterscheiden wir unter anderem nach dem Zeitpunkt, zu dem sie gewährt werden. Steht ein Rabatt bereits bei Geschäftsabschluss fest oder mindert der Verkäufer den Preis nachträglich? Für die Buchhaltung im Unternehmen macht dies einen großen Unterschied.
Auch die Gründe für einen Preisnachlass sind vielfältig. Sie können sich an einen bestimmten Personenkreis richten, an einen Zeitraum oder Anlass geknüpft sein.
Preisnachlässe bei Vertragsabschluss
Viele Rabatte verfolgen das Ziel, den Kaufanreiz beim Kunden zu wecken. Sie werden bereits im Vorfeld angepriesen. Zu diesen sogenannten Sofortrabatten gehören:
- Aktionsrabatt: Anbieter gewähren zu bestimmten Anlässen Rabatte auf Waren und Dienstleistungen (Valentinstag, Ostern, Schlussverkauf).
- Frühbezieherrabatt: Kunden erhalten Preisnachlässe, wenn Sie besonders zeitig Waren oder Dienstleistungen buchen/kaufen (frühzeitiger Erwerb von Saisonware).
- Barzahlungsrabatt: Barzahlungen reduzieren den Verwaltungsaufwand. Dies belohnen Anbieter mit einem Preisnachlass.
- Konsumentenrabatt: Nur bestimmte Kundengruppen (Senioren, Studenten, Familien) erhalten einen Preisnachlass.
- Mengenrabatt: Anbieter gewähren Kunden für die Abnahme bestimmter Mengen einen Preisvorteil (“Kauf 3, zahle 2!”)
Sofortrabatte werden in der Praxis nicht separat gebucht. Der Aufwand ist dadurch geringer als bei nachträglichen Preisnachlässen. Als Verkäufer müssen Sie die Preisminderung gem. §14 Abs. 4 Satz 7 UStG jedoch gesondert auf der Rechnung ausweisen.
Nachträgliche Preisnachlässe
Unter gewissen Umständen räumen Verkäufer Rabatte auch nachträglich ein. Entweder knüpfen sie den Preisnachlass an eine bestimmte Bedingung oder gewähren diesen aufgrund von Mängeln.
- Skonto: Käufer erhalten bei Zahlung innerhalb einer verkürzten Frist einen Rabatt auf den vereinbarten Kaufpreis.
- Bonus-, Treue- oder Umsatzrabatt: Erreichen Käufer ein vorgegebenes Umsatzziel, räumt der Verkäufer Ihnen nachträglich einen Preisnachlass ein.
- Preisnachlass aufgrund von Mängeln: Nachdem ein Käufer Mängel an der Ware angezeigt hat, räumt der Verkäufer einen Nachlass (z.B. für beschädigte Ware) ein.
Über den nachträglich gewährten Preisnachlass stellen Verkäufer ihren Kunden eine Gutschrift als Beleg aus. Eine Ausnahme gilt für das gewährte Skonto. Dies wird bereits als Option auf der Rechnung vermerkt. Nachträgliche Rabatte werden auf Grundlage der Gutschrift bzw. den Skontoausweis auf der Rechnung separat in der Buchhaltung erfasst.
Preisnachlass buchen
Häufig stehen Preisnachlässe bereits fest, wenn Käufer und Verkäufer das Geschäft abschließen. In diesem Fall vermerkt der Verkäufer den Rabatt auf der Rechnung und weder er noch der Käufer müssen gesonderte Buchungen vornehmen. Der Listenpreis wird lediglich um den Rabatt reduziert.
Nachträgliche Preisnachlässe müssen Sie als Käufer und Verkäufer hingegen besonders in Ihrer Buchhaltung berücksichtigen.
Käufer weisen Preisnachlässe separat aus, indem sie den erhaltenen Rabatt auf entsprechenden Unterkonten des Wareneingangs buchen. Im Kontenrahmen SKR03 finden Sie hierzu die entsprechenden Kontonummern 3700 – 3798.
Verkäufer müssen nachträgliche Preisminderungen als Erlösschmälerung erfassen. Im Kontenrahmen SKR03 dienen die Konten 8700 – 8790 zur Erfassung von Skonti, Rabatten und anderen Nachlässen.
Die Buchung auf den Unterkonten ermöglicht:
- eine übersichtliche Buchhaltung,
- Hilfe bei der Kalkulation (Preise/Budget)
- sowie die Kontrolle der erklärten und abgeführten Umsatzsteuer.
Nachträglich Preisnachlass buchen – ein Beispiel
Zahlen Sie als Käufer eine Rechnung unter Abzug von Skonto, mindern sich Ihre Anschaffungskosten und die zu zahlende Vorsteuer. Dies müssen Sie in Ihrer Buchhaltung berücksichtigen.
Verkäufer erhalten hingegen einen geringeren Erlös für ihre Lieferung oder Leistung und müssen dies ebenfalls nachvollziehbar erfassen.
Skonto buchen als Käufer
Erhalten Sie zum Beispiel auf Ihren Einkauf in Höhe von brutto 1.190€ Skonto in Höhe von 3% (35,70€) und zahlen innerhalb der vereinbarten Frist, buchen Sie als Käufer wie folgt:
s | 1600; Verbindlichkeiten LuL | 1.190€ | |
h | 1200; Bank | 1.154,30€ | |
h | 3736; Skonto | 19% VSt. | 35,70€* |
Skonto buchen als Verkäufer
Sie erhalten als Verkäufer zwei Tage später den Geldeingang aus dem oberen Beispiel und erfassen diesen ebenfalls unter Berücksichtigung von Skonto:
s | 1200; Bank | 1.154,30€ | |
s | 8736; Skonto | 19% USt. | 35,70€* |
h | 1400; Ford. aus LuL | 1.190€ |
Abschlussbuchungen von Preisnachlässen
Als Käufer schließen Sie Ihre Unterkonten zum Periodenende über die jeweiligen Bestandskonten (Wareneingang) ab. Die Abschlussbuchungen für Erlösschmälerungen beim Verkäufer erfolgen über das Konto Umsatzerlöse.
Zusammenfassung
Es gibt viele Möglichkeiten, Kunden durch Preisnachlässe zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden. Rabatte, die bereits beim Kauf gewährt werden, spielen keine Rolle für die Buchhaltung. Sie müssen lediglich auf der Rechnung ausgewiesen werden. Nachträgliche Rabatte werden jedoch gesondert erfasst. Als Käufer buchen Sie gewährte Preisminderungen auf Unterkonten Ihrer Bestandskonten. Verkäufer weisen nachträgliche Preisnachlässe als Erlösschmälerung aus.
FAQs
Wie bucht man einen Preisnachlass?
Lediglich nachträglich gewährte Preisnachlässe werden buchhalterisch erfasst. Hierfür werden auf der Seite des Käufers Unterkonten des Wareneingangs genutzt. Verkäufer buchen den Nachlass als Erlösschmälerung.
Warum werden Preisnachlässe auf einem Unterkonto gebucht?
Preisnachlässe wirken sich auf die Vorsteuer und Umsatzsteuer der Unternehmen aus. Damit der Wareneingang, -ausgang sowie die Steuer richtig und übersichtlich dargestellt werden können, nutzt die Buchhaltung Unterkonten für die Erfassung von Rabatten.
Wann buche ich Nachlässe und wann Erlösberichtigungen?
Einen Nachlass buchen Sie, wenn Sie Kunde sind und von einer nachträglichen Preisminderung profitieren. Als Verkäufer buchen Sie die Preisminderung als Erlösberichtigung.
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