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Gewerbesteuerhebesatz einfach erklärt | BuchhaltungsButler
Die Höhe der Gewerbesteuer ist vom Gewinn eines Unternehmens abhängig. Ein weiterer Faktor, der die Gewerbesteuer beeinflusst, ist der sogenannte Gewerbesteuerhebesatz. Wir erklären in diesem Beitrag, welche Bedeutung der Hebesatz für die Gewerbesteuer hat und wie die Gewerbesteuer mit Hilfe des Hebesatzes berechnet wird.
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Was ist die Gewerbesteuer und wer muss sie zahlen?
Wer in Deutschland einen Gewerbebetrieb anmeldet, ist zur Zahlung der Gewerbesteuer verpflichtet. Hierzu zählen Einzelhändler, Handwerksbetriebe, Dienstleistungsunternehmen und Industrieunternehmen. Die Gewerbesteuer ist eine wichtige Einnahmequelle für die Gemeinden.
Wer muss keine Gewerbesteuer zahlen?
- Freiberufler wie Ärzte, Künstler und Journalisten
- Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft
- Einzelunternehmen und Personengesellschaften, die weniger als 24.500€ Gewinn erzielen
Was ist der Gewerbesteuerhebesatz?
Der Gewerbesteuerhebesatz ist eine Berechnungsgröße, mit der die Gewerbesteuer ermittelt wird. Der Hebesatz wird von jeder Gemeinde individuell festgelegt. Dadurch kann es große regionale Unterschiede bei der Höhe der Gewerbesteuer für Unternehmen geben. Für die Gemeinden gilt es, einen Gewerbesteuerhebesatz festzulegen, der möglichst hohe Einnahmen mitbringt, Unternehmen bei der Standortwahl aber nicht abschreckt.
Der Hebesatz in Großstädten ist oft deutlich höher als in naheliegenden Ortschaften. Bei der Standortwahl wird dies von vielen Unternehmen berücksichtigt.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Höhe des Gewerbesteuerhebesatzes. Hierzu gehören zum Beispiel die Verkehrsanbindung, Immobilienpreise im Ort oder die Verfügbarkeit von Arbeitskräften.
In den unterschiedlichen Gemeinden Deutschlands findet man Gewerbesteuerhebesätze zwischen mindestens 200% und 700% (Stand 2023). Der Mindesthebesatz von 200% gilt bundesweit seit dem Jahr 2004. Die Festlegung eines Mindesthebesatzes soll verhindern, dass sich einzelne Gebiete durch niedrige Hebesätze zu “Steueroasen” für Gewerbetreibende entwickeln.
Die Gewerbesteuer ist standortabhängig. Bei Unternehmen mit Betrieben an mehreren Standorten erfolgt eine Berechnung der Gewerbesteuer pro Standort. Die Steuerlast kann dadurch unterschiedlich hoch sein. Bei der Wahl der Standorte sollte dies berücksichtigt werden.
Wie berechnet man die Gewerbesteuer mit dem Gewerbesteuerhebesatz?
Die Berechnung der Gewerbesteuer wird vom Finanzamt vorgenommen. Für die Ermittlung wird die nachstehende Formel verwendet:
Gewerbesteuer = |
||
(Gewerbeertrag – Freibetrag) x Steuermesszahl x Gewerbesteuerhebesatz |
Der Gewerbeertrag ist nicht mit dem Betriebsgewinn gleichzusetzen. Für die Ermittlung des Gewerbeertrags werden nach gesetzlichen Vorgaben Hinzurechnungen und Kürzungen vorgenommen.
Einzelunternehmen und Personengesellschaften können außerdem von einem Freibetrag in Höhe von 24.500€ profitieren. Erreichen Unternehmen diesen Gewinn nicht, zahlen sie keine Gewerbesteuer. Ansonsten wird der Gewerbeertrag um den Freibetrag vermindert.
Die Steuermesszahl beträgt in Deutschland einheitlich 3,5%. Wird der Gewerbeertrag abzüglich Freibetrag mit der Steuermesszahl multipliziert, ergibt sich daraus der sogenannte Steuermessbetrag. Dieser wird abschließend mit dem individuellen Gewerbesteuerhebesatz multipliziert.
So beeinflusst der Gewerbesteuerhebesatz die Zahllast
In unserem Beispiel berechnen wir die Gewerbesteuer 2023 für Unternehmen mit gleichem Gewerbeertrag in Meppen und Hamburg.
Jahresgewinn: 75.000 € (Hinzurechnungen und Kürzungen sind bereits erfolgt)
Gewerbesteuer-Hebesatz Meppen: 345%
Gewerbesteuer-Hebesatz Hamburg: 470%
Gewerbesteuer für das Unternehmen in Meppen: |
||
(75.000 € – 24.500€) x 0,035 x 3,45 = |
||
6.097,88€ |
Gewerbesteuer für das Unternehmen in Hamburg: |
||
(75.000 € – 24.500€) x 0.035 x 4,70 = |
||
8.307,25€ |
Wie man erkennen kann, hat der Gewerbesteuerhebesatz einen großen Einfluss auf die Höhe der Gewerbesteuer.
Fazit zum Gewerbesteuerhebesatz
Mit Hilfe des Gewerbesteuerhebesatzes wird die Gewerbesteuer eines Unternehmens berechnet. Diese ist eine wichtige Einnahmequelle für Gemeinden. Der Hebesatz wird von der Gemeinde festgelegt und kann je nach Ort und Bundesland stark variieren. Bei der Festlegung des Hebesatzes spielen Faktoren wie die Verkehrsanbindung, die Verfügbarkeit von Arbeitskräften und Immobilienpreise eine wichtige Rolle. Der Hebesatz soll so hoch sein, dass die Gemeinde möglichst hohe Einnahmen erzielt. Der Standort muss für Unternehmen aber attraktiv bleiben.
FAQs
Was ist der Hebesatz bei der Gewerbesteuer?
Der Hebesatz ist neben dem Gewinn des Unternehmens eine wichtige Berechnungsgröße, mit der die Höhe der Gewerbesteuer für das Unternehmen ermittelt wird.
Was bedeutet Hebesatz 400?
Bei einem Hebesatz von 400 wird der zuvor ermittelte Steuermessbetrag mit 4,00 multipliziert, um die Gewerbesteuer zu ermitteln.
Was bedeutet Hebesatz 350?
Ein Hebesatz von 350 bedeutet, dass der zuvor ermittelte Steuermessbetrag mit 3,00 multipliziert wird, um die Gewerbesteuer zu ermitteln.
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