4 Tage arbeiten, 80 Prozent Gehalt: Die meisten Gen-Z-ler würden dafür den Job wechseln 

4 Tage arbeiten, 80 Prozent Gehalt

Viele Unternehmen sehen die Vier-Tage-Woche kritisch. Doch unsere neue Studie zeigt: Für die junge Generation ist sie das Arbeitsmodell der Zukunft.

Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Die Frage wird seit Jahren heiß diskutiert. Es geht um New Work und Future of Work und aktuell verstärkt um den Wirtschaftsstandort Deutschland, der mit Fachkräftemängel und schwachem Wachstum zu kämpfen hat. Zentral ist dabei auch die Frage, wie viel wir eigentlich arbeiten wollen. Bisherige Forschung zur Vier-Tage Woche ergibt ein klares Bild: Die meisten deutschen Arbeitnehmer würden gerne weniger arbeiten – bei gleichem Gehalt.

Eine aktuelle Umfrage von BuchhaltungsButler zeigt jetzt, dass es dabei jedoch deutliche Altersunterschiede gibt: Gen X sympathisiert mit der Vier-Tage-Woche, bleibt aber verhalten. Für Gen Z dagegen ist sie als Kriterium bei der Jobwahl schon enorm wichtig. Ohne Vier-Tage-Woche keine Bewerbung, so könnte es in Zukunft aussehen. Die Botschaft für Unternehmen: Wer wettbewerbsfähig bleiben möchte, muss der jungen Generation ein Angebot machen.

Wer wurde befragt?

In Zusammenarbeit mit DataPulse Research hat BuchhaltungsButler im November 2024 mehr als 1.000 deutsche Arbeitnehmer zur Vier-Tage-Woche befragt. Alle Teilnehmenden waren zum Zeitpunkt der Umfrage mindestens 18 Jahre alt und Vollzeit angestellt bei Unternehmen, die eine große Bandbreite an unterschiedlichen Unternehmensgrößen, Jahresumsätzen und Wirtschaftsbereichen abdecken. Die Unternehmen waren in den Bereichen Einzel- und Großhandel, Produktion, Gesundheitswesen, Bauwesen, Finanzbranche, Dienstleistungen, IT, Bildung, Landwirtschaft und Medien tätig. 

Viele Arbeitnehmer sammeln bereits Erfahrungen mit der 4-Tage-Woche

24% der Befragten arbeiteten in Unternehmen, die eine Vier-Tage-Woche vollständig, teilweise oder auf Testbasis eingeführt hatten. Ein vergleichsweise hoher Anteil; eine aktuelle Umfrage des ifo Institut ergab, dass 11 Prozent der deutschen Unternehmen eine Vier-Tage-Woche in einer Form eingeführt haben.

Moral- und Business-Booster: 60 Prozent berichten positive Erfahrungen

Die Mehrheit derjenigen, die bereits Erfahrungen mit einer Vier-Tage-Woche haben, gab an, dass sich diese sehr positiv (23%) oder eher positiv (37%) auf die Stimmung unter den Arbeitnehmern auswirkt. Etwa ein Drittel äußerte sich neutral, nur sehr wenige berichteten negative Folgen. Ähnlich sind die Einschätzungen zur Auswirkung auf das Geschäft des Unternehmens.

Bemerkenswert: Rund ein Drittel der Arbeitnehmer zwischen 18 und 44 Jahren, also Gen Z und Gen Y, arbeitet bereits für Unternehmen, die eine Vier-Tage-Woche in einer Form anbieten. Unter 45- bis 55-Jährigen sind es nur 15%, in der ältesten Gruppe 10%.

Pull-Faktor 4-Tage Woche: Drei Viertel der jungen Arbeitnehmer würden den Job wechseln

Ein Jobwechsel ist mit Aufwand verbunden: Bewerbungen, Übergabe von alten Tätigkeiten, Onboarding ins neue Unternehmen und vieles mehr. Beachtlich ist daher, dass mehr als die Hälfte der befragten Arbeitnehmer, deren Unternehmen keine Vier-Tage-Woche anbieten, für eine Vier-Tage-Woche den Job wechseln oder dies zumindest zu erwägen würde - bei 80 Prozent Gehalt. Dabei zeigen sich starke Altersunterschiede. 75 Prozent der 18-24-Jährigen geben an, den Job - zumindest eventuell - für eine Vier-Tage-Woche zu wechseln. Nur ein Drittel der Befragten ab 56 Jahren stimmten dem zu. 

Dabei zeigen sich starke Altersunterschiede. 75 Prozent der 18-24-Jährigen geben an, den Job - zumindest eventuell - für eine Vier-Tage-Woche zu wechseln. Nur ein Drittel der Befragten ab 56 Jahren stimmten dem zu.

Arbeitnehmer wollen die 4-Tages-Woche - besonders die jungen

Der Großteil der Befragten hatte in seinem Unternehmen kein verkürztes Arbeitszeitmodell, aber würde es gerne testen. 86% gaben an, die Vier-Tage-Woche auf jeden Fall oder unter bestimmten Umständen ausprobieren zu wollen. In der jüngsten Altergsgruppe war der Anteil mit 97% am höchsten, in der ältesten mit 81% am geringsten.

Die 4-Tage-Woche: Zukunft der Arbeit - oder schon die Gegenwart? 

Die Umfrage von BuchhaltungsButler hat bestätigt, dass viele Arbeitnehmer ein Modell mit verkürzten Arbeitszeiten attraktiv finden und davon relativ viele auch bereit wären, Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen. Weiterhin hat sie bestätigt, dass diejenigen, die eine Vier-Tage-Woche haben, damit eher gute Erfahrungen machen.  

Wie wichtig das Thema Vier-Tage-Woche für Unternehmen ist, wenn es darum geht, junge Talente zu gewinnen, wird durch die Umfrage besonders deutlich. Durchweg zeigen die Gen-Z-ler das größte Interesse an dem Arbeitszeitmodell und die größte Bereitschaft, dafür auch weniger Geld zu verdienen. “Die 4-Tage-Woche gewinnt zunehmend an Bedeutung, um im Wettbewerb die jungen Talente anzuziehen und zu halten”, bestätigt HR-Experte Marie Møgelvang, CHRO beim dänischen Marktführer für Buchhaltungssoftware "e-conomic" und Beirat des deutschen Buchhaltungssoftware-Startups BuchhaltungsButler.

Unternehmen, die neben der gewohnten Fünf-Tage-Woche keine Alternativen anbieten, werden in Zukunft einen Nachteil haben. Beziehungsweise: Sie haben ihn schon heute. Denn die Generation Z drängt auf den Arbeitsmarkt - und auch bei den inzwischen etablierten Millenials kommt die Vier-Tage-Woche gut an.