Lineare Abschreibung berechnen und buchen

Susanne Woda
was ist lineare Abschreibung
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Lineare Abschreibung (AfA) | BuchhaltungsButler

Abschreibungen sind ein wichtiges Instrument in der Buchhaltung, mit dem sich die tatsächlichen Wertverhältnisse von Vermögenswerten und Schulden eines Unternehmens darstellen lassen. In diesem Beitrag befassen wir uns mit den Grundlagen der linearen Abschreibung und erklären anhand von Formeln und eines Berechnungsbeispiels, wie Sie jährliche und zeitanteilige Abschreibungsbeträge ermitteln, einen Abschreibungsplan erstellen und die Wertminderung buchen.

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Einordnung: Lineare Abschreibung

Mit Abschreibungen erfassen bilanzierungspflichtige Unternehmen den Wertminderungen des abnutzbaren Betriebsvermögens. Für die Buchhaltung stellen Abschreibungen grundsätzlich einen Aufwand dar, mit dem sich der steuerpflichtige Gewinn des Unternehmens reduziert.

Die lineare Abschreibung ist die einfachste und gebräuchlichste Methode, um Wertverluste im Unternehmensvermögen zu erfassen. Sie kommt für die meisten Gegenstände des Anlagevermögens zum Einsatz. Dabei werden die Kosten gleichmäßig auf die Nutzungsdauer verteilt. Der Nachteil daran: Die Verteilung auf gleich große Jahresbeträge spiegelt die tatsächliche Abnutzung nicht immer realitätsgetreu wider. Oft ist der Wertverlust in den Anfangsjahren größer und in späteren Jahren kleiner. 

Je nach Art des Vermögensgegenstandes sowie handels- und steuerrechtlicher Vorgaben kommen deswegen auch andere Abschreibungsmethoden wie die progressive, degressive oder die leistungsabhängige Abschreibung in Betracht.

Es gibt abweichende handelsrechtliche und steuerrechtliche Bestimmungen zur linearen Abschreibung. Dadurch kann es zu Abweichungen zwischen Handels- und Steuerbilanz kommen.

Grundlagen der Berechnung

Um die Abschreibung linear zu ermitteln, ist zuerst die Nutzungsdauer für den betreffenden Vermögensgegenstand zu ermitteln. Diese können Unternehmen nicht willkürlich wählen, sondern müssen gemäß  § 7 Abs. 1 EStG die “betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer” ansetzen. In den AfA-Tabellen finden Unternehmer anerkannte Werte für die Nutzungsdauer vieler betrieblicher Vermögensgegenstände.

Für die Berechnung werden zudem die Anschaffungskosten benötigt. Diese werden auf gleich große Jahresbeträge über die Nutzungsdauer aufgeteilt. Da allerdings monatsgenau zu rechnen ist, muss in den meisten Fällen für das Anschaffungsjahr der zeitanteilige Abschreibungsbetrag ermittelt werden.

Unternehmen müssen Vermögensgegenstände ab dem Zeitpunkt abschreiben, zu dem das wirtschaftliche Eigentum auf sie übergeht. Dies ist in der Regel die Lieferung (erworbene Vermögensgegenstände) oder die Fertigstellung (selbst hergestellte Vermögensgegenstände).

Berechnung lineare Abschreibung

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AfA-Tabellen

Um die Nutzungsdauer für einen bestimmten Vermögensgegenstand zu ermitteln, können sich Unternehmen an den sogenannten AfA-Tabellen orientieren. Die Abkürzung steht für “Absetzung für Abnutzung”. Der Wert gibt an, wie lange ein Vermögensgegenstand gewöhnlich in Unternehmen genutzt wird.

Das Bundesfinanzamt stellt auf seiner Webseite verschiedene AfA-Tabellen für die Berechnung bereit. Hier finden Sie die allgemeinen und viele branchenspezifische AfA-Tabellen. Die Angaben sind Schätzwerte, die auf jahrelangen Durchschnitts- und Erfahrungswerten beruhen.

Grundsätzlich sind die AfA-Tabellen rechtlich nur für das Finanzamt bindend. Für die Unternehmensbuchhaltung stellen sie deswegen eine verlässliche Planungs- und Berechnungsgrundlage dar. Wenn Unternehmen allerdings eine abweichende Nutzungsdauer ansetzen möchten, müssen sie diese gut begründen können.

Die AfA-Tabellen des Finanzamts sind bei vielen Buchhaltungsprogrammen hinterlegt.

Nutzungsdauer Beispiele

Anlagegut Nutzungsdauer
Maschinen 5 bis 11 Jahre (je nach Art)
Pkw 6 Jahre
Lkw und Zugmaschinen 9 Jahre
Kopierer 7 Jahre
Büromöbel 13 Jahre
Digitale Wirtschaftsgüter wie PCs, Workstations, Notebooks und Peripheriegeräte 1 Jahr

Die gesetzliche Grundlage für die Abschreibung von Gebäuden bildet § 7 Abs. 4 des Einkommensteuergesetzes (EStG). Grundstücke gelten als nicht abnutzbare Gegenstände und werden nicht abgeschrieben.

Anschaffungskosten

Abschreibungen werden auf Basis der Anschaffungskosten ermittelt. Wichtig: Diese sind nicht mit dem Kaufpreis gleichzusetzen. Anschaffungskosten umfassen alle Kosten, die anfallen, um den Gegenstand in einen betriebsfähigen Zustand zu versetzen. Dazu gehören zum Beispiel auch Verpackungs- und Transportkosten, Zölle, Notar- und Grundbuchkosten bei Immobilien oder mögliche Kosten für das Aufstellen, Einrichten oder Umbauen einer Maschine. Der Betrag ist dann noch um Anschaffungspreisminderungen wie beispielsweise Rabatte zu mindern.

lineare Abschreibung Berechnung

Es wird grundsätzlich der Nettobetrag zugrunde gelegt, da Unternehmer in der Regel die Umsatzsteuer vollständig als Vorsteuer abziehen können. Ausnahmen bilden Kleinunternehmer, die nach § 19 UStG von der Umsatzsteuer befreit sind und damit vom Vorsteuerabzug ausgeschlossen sind. Sie dürfen den Brutto-Anschaffungspreis inkl. Umsatzsteuer ansetzen.

Jährliche Abschreibung (Formel)

Stehen Anschaffungskosten und Nutzungsdauer fest, lässt sich daraus der jährliche Abschreibungsbetrag ermitteln. Dafür teilen Sie einfach die Anschaffungskosten durch die Nutzungsdauer.

Formel für die jährliche Abschreibung:

Jährlicher Abschreibungsbetrag = Anschaffungswert / Nutzungsdauer

In der Regel schreiben Unternehmen ihre Vermögensgegenstände komplett ab. Das heißt: Nach Ablauf der Nutzungsdauer weisen diese keinen Wert mehr in den Büchern auf. Möchten Sie eine Abschreibung mit einem Restwert kalkulieren, müssen Sie diesen beim Berechnen des Abschreibungsbetrags berücksichtigen und von den Anschaffungskosten abziehen.

Manchmal wird die Abschreibung mit dem Abschreibungsprozentsatz (auch AfA-Satz) ausgedrückt. Dieser gibt an, wie viel Prozent der Anschaffungskosten Sie pro Jahr abschreiben dürfen. Beträgt der AfA-Satz beispielsweise 5%, dürfen Sie Anschaffungskosten über 100.000€ mit 5.000€ pro Jahr ansetzen. Die Abschreibungsdauer beträgt in diesem Fall 20 Jahre (100% geteilt 5% = 20)

Zeitanteilige Abschreibung

Laut Gesetz sind Abschreibungen monatsgenau zu berechnen. Da Anschaffungen nicht immer im Januar eines Jahres erfolgen, darf im Anschaffungsjahr oft nicht der gesamte Jahresbetrag abgeschrieben werden. Bei unterjährigen Anschaffungen ist der zeitanteilige Wert anzusetzen. Der Monat der Anschaffung darf dabei als voller Monat berücksichtigt werden.

Abschreibung berechnen und Abschreibungsplan erstellen (Beispiel)

Ein Unternehmen erwirbt am 14. März 2024 eine Maschine, die laut AfA über sechs Jahre abzuschreiben ist. Die Anschaffungskosten betragen 12.000€ netto. Die Abschreibung erfolgt linear über die gesamte Nutzungsdauer.

Schritt 1: Jährliche Abschreibung berechnen

Aus Anschaffungskosten und Nutzungsdauer ergibt sich ein jährlicher Abschreibungsbetrag von 2.000€.

Jährlicher Abschreibungsbetrag = 12.000€ / 6 Jahre = 2.000€

Schritt 2: Abschreibung im Anschaffungsjahr berechnen

Im Zugangsjahr wird die Maschine zeitanteilig für zehn Monate (März bis Dezember) abgeschrieben. Die monatliche Abschreibung beträgt 166,67€. Dadurch ergibt sich für 2024 ein Abschreibungsbetrag von 1.666,67€.

Monatliche Abschreibung = 2.000€ / 12 Monate = 166,667€

Schritt 3: Abschreibung Abgangsjahr berechnen

Im letzten Jahr der Abschreibung wird die Maschine nur noch zwei Monate genutzt. Daraus ergibt sich eine zeitanteilige Abschreibung von 333,33€.

Schritt 4: Abschreibungsplan erstellen

Über die gesamte Nutzungsdauer ergibt sich folgender Abschreibungsplan:

Jahr Betrag
Jahr 1 1.666,67€
Jahr 2 2.000€
Jahr 3 2.000€
Jahr 4 2.000€
Jahr 5 2.000€
Jahr 6 2.000€
Jahr 7 333,33€
Abschreibung gesamt 12.000€

Vermögensgegenstände, die über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer hinaus genutzt werden, werden in der Praxis auf einen Erinnerungswert von 1€ abgeschrieben. Die letzte Abschreibung wird dafür um den entsprechenden Betrag gemindert. Der Gegenstand bleibt dadurch so lange in den Büchern, bis bei Verkauf oder Entsorgung die Ausbuchung erfolgt.

Lineare Abschreibung buchen (SKR03)

Lineare Abschreibungen werden auf speziellen Aufwandskonten erfasst. Sie erhöhen auf der einen Seite die Betriebsausgaben des Unternehmens und mindern auf der anderen Seite das Anlagevermögen. Für das obige Beispiel könnte die Buchung der Abschreibung so erfolgen:

Maschine buchen

s 4830; Abschreibungen auf Sachanlagen 2.000,00€
h 0210; Maschinen 2.000,00€

Fazit: Lineare Abschreibung bietet Planbarkeit und Transparenz

Die lineare Abschreibung ist eine einfache und weitverbreitete Methode, um abnutzungsbedingte Wertverluste des Betriebsvermögens zu erfassen. Dabei wird über die gesamte Nutzungsdauer jedes Jahres ein gleichbleibender Betrag abgeschrieben, was zu einer gleichmäßigen Belastung der Gewinn- und Verlustrechnung führt. Obwohl der tatsächliche Wertverlust des Vermögensgegenstands in der Praxis oft anders verläuft, ist die lineare Abschreibung dank der guten Planbarkeit und hohen Transparenz die zentrale Abschreibungsmethode in der Buchhaltung von Unternehmen.

Alle Angaben ohne Gewähr.

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FAQs

Wie berechne ich die lineare Abschreibung?

Die lineare Abschreibung wird berechnet, indem Sie Anschaffungskosten durch die AfA-Nutzungsdauer eines Vermögensgegenstandes teilen. Die Berechnung lässt sich mit folgender Formel darstellen: Jährliche Abschreibung = Anschaffungskosten / Nutzungsdauer. Im Anschaffungsjahr wird der zeitanteilige Betrag angesetzt, sofern das Wirtschaftsgut unterjährig dem Betriebsvermögen zugeflossen ist.

Wie berechne ich die lineare Abschreibung?

Die lineare Abschreibung wird berechnet, indem Sie Anschaffungskosten durch die AfA-Nutzungsdauer eines Vermögensgegenstandes teilen. Die Berechnung lässt sich mit folgender Formel darstellen: Jährliche Abschreibung = Anschaffungskosten / Nutzungsdauer. Im Anschaffungsjahr wird der zeitanteilige Betrag angesetzt, sofern das Wirtschaftsgut unterjährig dem Betriebsvermögen zugeflossen ist.

Wie schreibt man linear ab?

Mit einer Abschreibung erfassen Sie Wertminderungen im Betriebsvermögen, die durch die Abnutzung von Vermögensgegenständen entstehen. Es gibt verschiedene Abschreibungsmethoden, am weitesten verbreitet sind die lineare und degressive Abschreibung. Bei der linearen Abschreibung werden die Anschaffungskosten gleichmäßig auf die Nutzungsdauer verteilt, bei der degressiven Abschreibung sinken die Beträge jährlich.

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