Außerordentliche Aufwendungen – Definition & Erklärung

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Außerordentliche Aufwendungen | BuchhaltungsButler

Aufwendungen und Erträge spielen in der Finanzbuchhaltung sowie in der internen Kosten- und Leistungsrechnung eine wichtige Rolle. Was außerordentliche Aufwendungen sind und wie diese behandelt werden, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Was sind Aufwendungen?

Als Aufwendungen werden erfolgswirksame Geschäftsvorfälle verstanden, die durch den Verbrauch oder die Inanspruchnahme von Gütern oder Dienstleistungen entstehen. Beispiele sind unter anderem Zinszahlungen, Gehaltszahlungen, Reisekosten etc. Diese Aufwendungen führen dazu, dass sich der Gewinn des Unternehmens verringert. Üblicherweise werden Aufwendungen periodisch erfasst, sprich einem bestimmten Abrechnungszeitraum zugeordnet.

Ein Aufwand beschreibt im Allgemeinen einen bewerteten Güterverzehr. Ein bewerteter Güterverzehr entspricht dem Wert aller verbrauchten Güter und Dienstleistungen eines Unternehmens. 

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Außerordentliche Aufwendungen

Außerordentliche Aufwendungen treten nicht periodisch, sondern in unregelmäßigen Abständen auf.  Ein außerordentlicher Aufwand ist in seiner Höhe und Art so ungewöhnlich bzw. außergewöhnlich, dass er nicht als Kosten berücksichtigt wird. Diese Aufwendungen gehören definitionsgemäß zu den neutralen Aufwendungen. Darüber hinaus sind sie eher untypische Aufwendungen und entstehen dem Unternehmen zusätzlich zu den regelmäßigen Aufwendungen.

Beispiele für außerordentliche Aufwendungen im Betrieb sind unter anderem folgende:

  • Kauf eines betrieblichen Gebäudes/ Grundstücks
  • Ausgaben, die aufgrund eines Schadens entstanden sind, den die Versicherung nicht abdeckt. Hierunter fallen üblicherweise Schäden aus Diebstahl, Betrug, Unwetter, etc.

Weitere neutrale Aufwendungsarten sind:

  • Periodenfremde Aufwendungen: Hierunter fallen Aufwendungen, die durch die normale Geschäftstätigkeit entstehen, jedoch einer anderen Abrechnungsperiode zugeordnet werden.
    → Beispiel: Gewerbesteuernachzahlung
  • Betriebsfremde Aufwendungen: Diese Aufwendungen sind Ausgaben, die keinen Bezug zum normalen Geschäftsbetrieb haben.
    → Beispiel: Spenden
  • Bewertungsbedingte Aufwendungen: Ergeben sich, wenn in der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) ein. Der Differenzbetrag stellt einen neutralen, bewertungsbedingten Aufwand dar. 

Analog zu den Aufwendungen, zählen zu außerordentlichen Erträgen alle Einnahmen, die nicht in direktem Zusammenhang mit der üblichen Geschäftstätigkeit stehen. Ein Beispiel hier wäre der Verkauf von Betriebsteilen über dem aktuellen Buchwert oder Erträge aus der Vermietung einer nicht genutzten Lagerhalle.

Definition nach HGB

Bis zum Jahr 2016 wurde im Gesetz (§277 Abs. 4) definiert, welche Aufwendungen zu den außerordentlichen Aufwendungen gezählt werden. Demnach sollten hierunter alle Positionen fallen, die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit entstehen. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten diese Aufwendungen von den meisten Kapitalgesellschaften separat in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ausgewiesen werden. Nach der Reform durch das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) werden die Aufwendungen und Erträge von außerordentlicher Größenordnung oder Bedeutung, i. S. d. §314 Abs. 1 Nr. 23 HGB, im Anhang des Jahresabschlusses angegeben.

Mann am Computer findet Beispiele für außerordentliche Erträge

Zusätzlich müssen genaue Angaben über einzelne Aufwendungen gemacht werden. Eine genauere Abgrenzung, was zu den außerordentlichen Aufwendungen zählt, gibt es im Gesetz nicht mehr. Der entsprechende Absatz (4) des Paragraphen 277 HGB ist weggefallen.

Außerordentliche Aufwendungen in der Kostenrechnung

Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) dient der internen Steuerung, Kontrolle und Planung von Geschäftsprozessen. Das Ziel der KLR ist es, betriebsinterne Informationen für die Entscheidungsfindung aufzubereiten, um die Geschäftsprozesse langfristig optimieren zu können. In der Kostenrechnung werden allerdings nur betriebszweckbezogene  Aufwendungen berücksichtigt. 

Die Kosten- und Leistungsrechnung muss sich, im Gegensatz zur Finanzbuchhaltung, an keine gesetzlichen Vorgaben halten. Die Finanzbuchhaltung dagegen muss alle Erträge und Aufwendungen berücksichtigen, unabhängig davon, ob sie sich dem Kerngeschäft des Betriebes zuordnen lassen. Aus diesem Grund müssen die Aufwendungen genau von den Kosten abgegrenzt werden, damit die richtigen Positionen in der internen Kosten- und Leistungsrechnung erfasst werden können. 

Person an Schreibtisch bucht außerordentliche Aufwendungen

Erfassung außerordentlicher Aufwand

Die außerordentlichen Aufwendungen werden seit 2016 überwiegend auf dem Konto “sonstige betriebliche Aufwendungen” 4900 (SKR03) / 6300 (SKR04) erfasst. Die Aufwendungen werden immer auf der Sollseite des entsprechenden Kontos für eine gewisse Periode gebucht.

Buchungsbeispiel: Bei einem Unwetter sind einige Schäden entstanden, deren Beseitigung die Versicherung nicht abdeckt. Der Schaden beläuft sich auf 2.500€.

Außerordentlicher Aufwand

s 4900; Außerordentlicher Aufwand 2.500€
h 1200; Bank 2.500€

Zusammenfassung: außerordentliche Aufwendungen

Aufwendungen im Allgemeinen mindern den betrieblichen Gewinn des Unternehmens. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Aufwendungen betrieblicher oder nicht betrieblicher Natur sind. Kosten hingegen hängen direkt mit der betrieblichen Leistungserstellung zusammen.

Zu den außerordentlichen Aufwendungen zählen alle Aufwendungen, die unregelmäßig und atypisch entstehen, wie beispielsweise die Beseitigung eines Brand- oder Wasserschadens an einer Produktionsmaschine. Dies trifft allerdings nur zu, wenn die Versicherung keine Haftung für den Schaden übernimmt und somit keine Schadenszahlung leistet. Die Ausweisung der außerordentlichen Aufwendungen erfolgt im Anhang des Jahresabschlusses eines Unternehmens.

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FAQs

Was sind außerordentliche Aufwendungen?

Außerordentliche Aufwendungen sind untypische und nicht periodische Aufwendungen, die den Gewinn und das Eigenkapital des Unternehmens mindern. Beispiele für außerordentliche Aufwendungen sind unter anderem der Kauf eines Betriebsgrundstücks oder Instandhaltungsaufwendungen, die aufgrund von Wasserschäden entstanden sind.

Was sind außerordentliche Kosten?

Außerordentliche Kosten sind Kosten, die im unmittelbaren Zusammenhang des Betriebszwecks entstehen, aber nicht zur gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gehören. Beispiel: die Beschaffungskosten von Materialien, die zur Reparatur der Produktionsstätte dienen. Diese Kosten sind für den Betrieb unerlässlich.

Wie kann ein außerordentlicher Aufwand in der Kostenrechnung berücksichtigt werden?

In der Kostenrechnung werden grundsätzlich nur solche Aufwendungen berücksichtigt, die bei der periodenbezogenen und ordentlichen betrieblichen Leistungserstellung anfallen. Diese Aufwendungen werden als Kosten in die KLR übernommen. Außerordentliche Aufwendungen werden demnach nicht als Kosten in der KLR berücksichtigt.

Wo werden außerordentliche Aufwendungen ausgewiesen?

Außerordentliche Aufwendungen werden im Anhang des Jahresabschlusses ausgewiesen und über die GuV eines Unternehmens abgeschlossen. Unter Umständen müssen im Anhang des Jahresabschlusses genauere Angaben zu den Aufwendungen gemacht werden.

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