Dividenden buchen

Kerstin Stamer
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Dividenden buchen – mit Beispiel | BuchhaltungsButler

Der Erwerb von Aktien und die damit verbundene Beteiligung an einem Unternehmen bietet die Möglichkeit, Einnahmen aus Dividenden zu erzielen. Dies ist für Privatpersonen eine ebenso interessante Anlage wie für Unternehmen. Oft ist die Investition in Aktien attraktiver als eine Verzinsung des Kapitals bei der Bank. Wir erklären Ihnen, was Dividenden sind und welche Steuern Sie auf Dividenden zahlen müssen. Außerdem zeigen wir Ihnen anhand eines Beispiels, wie Sie den Eingang von Dividenden im Unternehmen buchen.

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Was ist eine Dividende?

Bei der Dividende handelt es sich um den Gewinnanteil einer AG, der an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Da Aktionäre durch den Erwerb von Aktien Miteigentümer des Unternehmens sind, werden Sie in dieser Form am Erfolg beteiligt.

Ob und in welcher Höhe ein Gewinnanteil ausgezahlt wird, beschließt die Hauptversammlung der AG jährlich nach Feststellung des Jahresabschlusses. Die Ausschüttung selbst sowie die Höhe werden dabei vom Vorstand der AG vorgeschlagen, der Beschluss muss danach mehrheitlich von den Aktionären gefasst werden. Ein Anspruch auf eine Ausschüttung besteht für Aktionäre nicht. Die Stimmberechtigten der Hauptversammlung können ebenso den Einbehalt des Gewinns festlegen, um das Eigenkapital zu stärken oder Kapital für Investitionen zu sichern. Wie Sie eine Dividende buchen erfahren Sie im weiteren Verlauf.

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Welche Arten von Dividenden gibt es?

Üblicherweise erfolgt die Ausschüttung der Dividende jährlich nach der Hauptversammlung. Andere Rhythmen, wie eine quartalsweise oder monatliche Verteilung, sind in Deutschland hingegen selten.

In den meisten Fällen bekommen die Aktionäre ihren Anteil an der Gewinnausschüttung als Bardividende auf ihr Konto gutgeschrieben. Es gibt aber auch weitere Möglichkeiten der Gewinnbeteiligung für die Aktionäre:

  • Die Stockdividende ist eine Gewinnbeteiligung der Aktionäre in Form von zusätzlichen Aktien anstelle einer Barauszahlung.
  • Bei der Vorzugsdividende erhalten Vorzugsaktionäre ein Vorrecht auf eine höhere Dividende als Stammaktionären.
  • Als Überdividende wird der Zuschlag, den Vorzugsaktionäre gegenüber Stammaktionären erhalten, bezeichnet.
  • Eine selten gewährte (genehmigungspflichtige) Vorauszahlung auf die Dividende wird Abschlagsdividende genannt.

Welche Steuern fallen auf Dividenden an?

Wie erwähnt, handelt es sich bei einer Dividende um eine Erfolgsbeteiligung. Gewinne einer Kapitalgesellschaft werden mit 25% Kapitalertragsteuer/ Abgeltungsteuer belastet. Die Dividende ist vom ausgebenden Unternehmen dementsprechend zu versteuern.

Auch für Einnahmen aus Dividenden fallen Steuern an, egal, ob die Anteile dem Privat- oder Betriebsvermögen angehören. Es gibt jedoch Unterschiede bei der Art der Besteuerung.

Gehören Aktien zu Ihrem Privatvermögen, so sind für Dividenden 25% Abgeltungssteuer zu entrichten. Bis 2021 mussten natürliche Personen außerdem einen Solidaritätszuschlag (5,5%) zahlen. Steuerfreibeträge für Singles in Höhe von 1.000€ sowie für Ehepaare in Höhe von 2.000€ werden bei der Besteuerung berücksichtigt.

Bei Einnahmen aus Dividenden, deren Aktien sich im Betriebsvermögen von Einzelunternehmen oder Personengesellschaften befinden, wird nach Abzug der Kapitalertragsteuer und dem Soli das Teileinkünfteverfahren (TEV) angewendet. Laut §3 EStG sind Einnahmen aus Dividenden demnach zu 40% steuerfrei. 

Das Teileinkünfteverfahren kann ebenso Anwendung finden, wenn ein Gesellschafter

  • zu mindestens 25% am Unternehmen beteiligt ist 
  • oder zu 1% beteiligt und beruflich im Unternehmen tätig ist.

Dividende berechnen

Die Stimmberechtigten der Hauptversammlung beschließen, wie hoch die Gewinnbeteiligung der Aktionäre sein soll. An einem Beispiel zeigen wir Ihnen, wie der Auszahlungsbetrag berechnet und die Gutschrift der Dividende gebucht wird.

Informationen zur ausschüttenden Gesellschaft A:

Dividende Berechnung
Grundkapital 500.000€ (500.000 Aktien á 1€)
Gewinn 800.000€
Ausschüttung gem. Hauptversammlung 30% des Gewinns (800.000€ x 0,3 = 240.000€)
Ausschüttung je Aktie 240.000€ / 500.000 = 0,48€

Angenommen, Aktionär B besitzt 200 Aktien dieser Gesellschaft. Die Aktien befinden sich im Betriebsvermögen der GbR von Aktionär B. 

Die sogenannte Bruttodividende beträgt 96€ (0,48€ x 200 Aktien). Sie wird als Bruttodividende bezeichnet, weil auf den errechneten Betrag noch Steuern abzuführen sind.

Es werden Abgeltungssteuer (25% von 96€ = 24€) sowie ein hierauf anfallender Solidaritätszuschlag (5,5% von 24€ = 1,32€) fällig. Die Nettodividende beträgt damit 70,68€. Dieser Betrag wird auf das Geschäftskonto des Aktionärs überwiesen. Die Abführung der berechneten Steuern an das Finanzamt erfolgt bereits im Vorfeld.

wie werden Dividenden berechnet

Ausgabe einer Dividende buchen

Nach dem Beschluss der Hauptversammlung bucht Unternehmen A den auszuschüttenden Anteil in Höhe von 240.000€ wie folgt:

Zunächst wird der Gewinnvortrag erfasst:

Gewinnvortrag vor Ausschüttung

s 9000; Saldovortrag Sachkonten 240.000€
h 0860; Gewinnvortrag vor Verwendung 240.000€

Danach erfolgt die Buchung der Dividende als Verbindlichkeit gegenüber den Aktionären. Hierbei werden die abzuführende Kapitalertragsteuer sowie der Soli berücksichtigt:

Gewinnausschüttung

s 0860; Gewinnvortrag vor Verwendung 240.000€
h 0755; Verb. gegenüber Gesellschaftern für offene Ausschüttungen 176.700€
h 1746; Verb. aus Einbehaltung (KapESt und SolZ, KiSt auf Kap-ESt) für offene Ausschüttungen 63.300€

Die Ausschüttung des Gewinnanteils an Aktionär B bucht Unternehmen A wie folgt:

Zahlung der einbehaltenen Kapitalertragsteuer

s 1746; Verb. aus Einbehaltungen (KapESt und SolZ, KiSt auf Kap-ESt) für offene Ausschüttungen 25,32€
h 1200; Bank 25,32€

Auszahlung der Dividende an den Aktionär

s 0755; Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern für offene Ausschüttungen 70,68€
h 1200; Bank 70,68€

Dividende: Gutschrift buchen

Für Einnahmen aus Dividenden erhalten Sie eine Abrechnung, aus der die bereits abgeführten Steuerbeträge ersichtlich werden. Dieser Beleg dient Ihrem Unternehmen als Grundlage für die Buchung der Dividende sowie der Kapitalertragsteuer.

Bei der Anwendung des TEV teilen Sie die Bruttodividende in steuerpflichtige (60%) und steuerfreie Einnahmen (40%) auf. Für unser Beispiel (siehe aus “Dividende berechnen”) ergeben sich 57,60€ steuerpflichtige und 38,40€ steuerfreie Einnahmen. Diese buchen Sie zunächst als Forderung gegenüber der Aktiengesellschaft:

Erhalt einer Dividendenmitteilung

s 1470; Forderungen gegen verbundene Unternehmen 96€
h 2640; Zins- und Dividenerträge 96€

Geht das Geld auf Ihrem Konto ein, buchen Sie wie folgt:

Gutschrift einer Dividende auf dem Bankkonto

s 1200; Bank 70,68€
s 2213; Kapitalertragsteuer 24€
s 2216; anrechenbarer Soli auf Kapitalertragsteuer 25% 1,32€
h 1470; Forderungen gegen verbundene Unternehmen 96€

Die Bedeutung von Dividendenausschüttungen

Hohe Dividendenausschüttungen geben nicht immer Aufschluss darüber, ob man in ein stabiles, erfolgreiches Unternehmen investiert.

Aktien werden durch hohe Dividendenausschüttungen attraktiver für Anleger. Viele Unternehmen schütten daher Dividenden aus, ohne dass dem vergleichbare Gewinne gegenüberstehen. 

Ebenfalls werden hohe Dividenden ausgeschüttet, wenn kein Investitionsbedarf besteht und das Wachstum des Unternehmens stagniert. 

Umgekehrt behalten aufstrebende Unternehmen häufig ihre erzielten Gewinne ein, um Investitionen zu tätigen. Das Wachstum des Unternehmens und der dadurch steigende Aktienkurs stehen hier in keinem Verhältnis zur Ausschüttung.

Dividendenausschüttung buchen

Zusammenfassung: Dividende buchen

Dividenden sind Gewinnbeteiligungen an Aktiengesellschaften. Durch den Erhalt von Dividenden können Unternehmen ein passives Einkommen erzielen, das unabhängig vom eigenen Erfolg generiert wird. In der Regel erhalten Aktionäre ihre Dividenden von in Deutschland ansässigen Unternehmen jährlich nach der Hauptversammlung. Wichtig ist es, bei der Investition in Aktien zu bedenken, dass hierdurch kein sicheres Einkommen entsteht. Der Wert der Aktie kann schwanken. Zudem kann die Hauptversammlung den Einbehalt des Gewinns beschließen. Aktionäre haben keinen Anspruch auf eine Auszahlung. Das Eigenkapital der Aktiengesellschaft wird durch Ausschüttungen gemindert, der Gewinn jedoch nicht. Ausgegebene Dividenden sind kein Indiz für den Erfolg der ausgebenden Gesellschaft. Eine hohe Investitionsbedarf kann zum Beispiel bei erfolgreichen Unternehmen mit starker Wachstumsquote dafür sorgen, dass keine Ausschüttung erfolgt, die Aktie jedoch stark an Wert gewinnt.

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FAQs

Wie buche ich eine Dividende?

Erhalten Sie eine Dividende für Anteile, die sich im Betriebsvermögen befinden, buchen Sie nach dem TEV. Dabei werden 40% als steuerfreie Einnahme und 60% als steuerpflichtige Einnahme erfasst. Beim Buchen des Geldeingangs müssen Sie zudem die Kapitalertragsteuer und den Solidaritätszuschlag berücksichtigen.

Wann wird eine Dividende gebucht?

Nach dem Jahresabschluss erfolgt der Beschluss über die Gewinnausschüttung in der Hauptversammlung. Mit Erhalt der Mitteilung über eine Dividende wird diese als Forderung gebucht.

Ist eine Dividende ein Aufwand?

Eine Dividende ist eine Gewinnbeteiligung an einem Unternehmen. Dieser Gewinnanteil verbleibt nicht im Unternehmen, sondern wird an die Aktionäre ausgeschüttet. Somit ist eine Dividende kein Aufwand, auch wenn sie das Eigenkapital des Gebers mindert.

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