Deckungsbeitrag berechnen und verstehen: Mit diesem Instrument optimieren Unternehmer ihre Gewinne

Susanne Woda
Deckungsbeitrag berechnen
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Deckungsbeitrag berechnen | BuchhaltungsButler

Der Deckungsbeitrag ist eine zentrale Kennzahl für jedes Unternehmen, das profitabel wirtschaften möchte. Sie hilft Unternehmern dabei, Kosten und Gewinne effizient zu steuern und ihre Produkt- und Dienstleistungspalette optimal zu gestalten. Wie Sie den Deckungsbeitrag berechnen und wie Sie ihn nutzen, um Ihr Unternehmen wirtschaftlich zu führen, erklären wir in diesem Beitrag.

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Was ist der Deckungsbeitrag (Definition)?

Der Deckungsbeitrag ist eine Kennzahl aus der BWL, genauer gesagt der Kosten- und Leistungsrechnung. Er gibt Aufschluss über die Kosten- und Preisstruktur eines Unternehmens.

Der Deckungsbeitrag ergibt sich aus der Differenz zwischen Verkaufserlös und variablen Kosten. Er beschreibt den Betrag, der dem Unternehmen zur Deckung seiner Fixkosten zur Verfügung steht. Übersteigt der Deckungsbeitrag auch die Fixkosten, entsteht ein Gewinn.

Damit stellt er ein wichtiges Instrument für Unternehmer dar, um Entscheidungen zu Produktportfolio und Preisstrategien zu treffen und die Wirtschaftlichkeit ihres Unternehmens sicherzustellen.

Als Unternehmer ist es wichtig, Fixkosten und variable Kosten unterscheiden zu können: Fixkosten entstehen unabhängig vom Umsatz (z. B. Miete, Versicherungen, Löhne). Im Gegensatz dazu sinken oder steigen variable Kosten je nach Produktionsmenge (z. B. Material, Energie, Lagerkosten).

Aussagekraft und Bedeutung

Anhand des Deckungsbeitrags können Unternehmer beurteilen, welche ihrer Produkte oder Dienstleistungen profitabel sind. Er kann beispielsweise folgende Fragen beantworten:

  • Welchen Preis muss ich verlangen, um meine Kosten zu decken und Gewinne zu erzielen?
  • Welchen Mindestumsatz benötige ich, um kostendeckend zu arbeiten?
  • Welche Produkte in meinem Portfolio sind besonders rentabel und welche sind nicht kostendeckend?

Die Berechnung von Deckungsbeiträgen hilft Unternehmern bei der Preisgestaltung, der Einführung neuer Produkte und der Optimierung der bestehenden Produktpalette. Eine Analyse kann einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen: Unternehmen mit hohen Deckungsbeiträgen können sich besser an die Marktbedingungen anpassen und flexibler auf Änderungen des Marktumfelds reagieren.

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Wie hoch ist ein „guter” Deckungsbeitrag?

Wie hoch genau ein Deckungsbeitrag sein sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten. Ein positiver Deckungsbeitrag ist ein guter Indikator für die Wirtschaftlichkeit eines Produkts und die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens. Sind die Erlöse niedriger als die variablen Kosten, entsteht ein negativer Deckungsbeitrag. Dann können nicht einmal die variablen Kosten aus den Umsätzen gedeckt werden. Das bedeutet: Das Unternehmen macht mit jedem verkauften Stück einen Verlust.

Je höher der Deckungsbeitrag, desto besser kann das Unternehmen seine Fixkosten decken und Gewinne erzielen. Bestenfalls deckt der Deckungsbeitrag sowohl die variablen als auch die fixen Kosten.

Tipps für die Bewertung von Deckungsbeiträgen:

Höhe Deckungsbeitrag
  1. Nicht in allen Branchen lassen sich gleich hohe Gewinnspannen erzielen. Ein Branchenvergleich verschafft einen Eindruck, was möglich ist.
  2. Je mehr Produkte ein Unternehmen anbietet, desto differenzierter muss die Einschätzung erfolgen. Der Deckungsbeitrag muss nicht für jedes Produkt positiv sein. Es kann sinnvoll sein, defizitäre Produkte mit lukrativen Produkten zu stützen, zum Beispiel wenn diese aus Prestigegründen beibehalten werden sollen oder als Kundenmagnet den Verkauf anderer Produkte fördern.
  3. Kurzfristig können Deckungsbeiträge auch einmal niedrig ausfallen. Wichtig ist die Entwicklung. Bei der Einführung neuer Produkte können beispielsweise anfangs niedrigere Deckungsbeiträge entstehen. Das Unternehmen kann seine Gewinnsituation verbessern, wenn es die Umsätze erhöht oder die Kostenstruktur optimiert. Eine positive Entwicklung der Deckungsbeiträge weist auf eine gute Unternehmensführung hin.

Für hohe Deckungsbeiträge sollten Unternehmer ihre variablen Kosten im Blick behalten. Vermeiden Sie unnötige Preiserhöhungen bei Zulieferern und überprüfen Sie regelmäßig die Produktionskosten.

Arten des Deckungsbeitrags

Deckungsbeiträge lassen sich auf einzelne Produkte, Produktgruppen oder für das gesamte Angebot eines Unternehmens berechnen. Grundsätzlich lässt sich zwischen der Berechnung von Stückdeckungs- und Gesamtdeckungsbeiträgen unterscheiden. Die Angabe erfolgt als absoluter Betrag in Euro. Mit dem relativen Deckungsbeitrag haben Unternehmen zudem eine Möglichkeit, Produkte untereinander zu vergleichen.

Stückdeckungsbeitrag

Der Stückdeckungsbeitrag ist besonders nützlich, um die Rentabilität einzelner Produkte und Dienstleistungen zu bewerten. Er gibt an, wie viel jedes verkaufte Stück zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung steht.

Stückdeckungsbeitrag = Erlös pro Einheit – variable Stückkosten

Gesamtdeckungsbeitrag

Der Gesamtdeckungsbeitrag richtet den Blick auf die Rentabilität von Geschäftsbereichen oder des gesamten Unternehmens. Er zeigt an, wieviel der Absatz insgesamt zur Deckung der Fixkosten beiträgt.

Gesamtdeckungsbeitrag = Gesamterlöse – variable Gesamtkosten

oder

Gesamtdeckungsbeitrag = Stückdeckungsbeitrag x Gesamtabatzmenge

Relativer Deckungsbeitrag

Deckungsbeiträge werden normalerweise als absolute Geldbeträge angegeben. Der relative Deckungsbeitrag stellt eine Sonderform der Berechnung dar. Hier werden die Erlöse in Relation zu einem bestimmten Engpassfaktor wie beispielsweise Maschinenlaufzeiten, Personalkapazitäten oder Materialeinsatz gesetzt.

Relativer Deckungsbeitrag = Stückdeckungsbeitrag / Bezugsgröße (z. B. Stückzahl, Materialeinsatz)

Am relativen Deckungsbeitrag lässt sich erkennen, wie effizient verschiedene Produkte im Verhältnis zu einer bestimmten Ressource sind und welche aus wirtschaftlicher Sicht zu priorisieren sind. Er kann helfen, Kapazitätsengpässe zu managen, Ressourcen zu optimieren oder „Make-or-Buy-Entscheidungen” zu treffen. 

Zur Verdeutlichung hier ein kurzes Beispiel:

Ein Unternehmen kann an derselben Maschine zwei verschiedene Produkte herstellen:

Produkt A:
Deckungsbeitrag 3€ pro Stück / Maschinenlaufzeit 1 Stunde

Produkt B:
Deckungsbeitrag 10€ pro Stück / Maschinenlaufzeit 4 Stunden

Es ergeben sich folgende relative Deckungsbeiträge:

Produkt A: 3€ pro Stunde (3€ / 1 Stunde)

Produkt B: 2,50€ pro Stunde (10€ / 4 Stunden)

Ohne Berücksichtigung der Produktionsdauer scheint Produkt B mit dem höheren absoluten Deckungsbeitrag das profitablere Produkt zu sein. Bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass sich bei Vollauslastung der Maschine mit Produkt A ein höherer Gewinn erzielen lässt.

Deckungsbeitragsrechnung

In der Deckungsbeitragsrechnung kann der Deckungsbeitrag mit einer einfachen oder mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung ermittelt werden. In beiden Fällen wird zuerst der Deckungsbeitrag ermittelt, indem man die variablen Kosten von den Verkaufserlösen abzieht:

Deckungsbeitrag = Erlös – variable Kosten

In einem zweiten Schritt werden die Fixkosten abgezogen, um das Betriebsergebnis zu erhalten.

Sowohl die einfache als auch mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung funktionieren auf Basis von Stück- oder Gesamtkosten.

Einfache Deckungsbeitragsrechnung

Mit der einstufigen Methode betrachtet man die Fixkosten als eine einzige Einheit. Um den einfachen Deckungsbeitrag zu berechnen, zieht man die variablen Kosten von den Umsatzerlösen ab. Die Fixkosten werden als Gesamtblock im zweiten Schritt herausgerechnet.

Berechnungsschema:

Verkaufserlöse
– variable Kosten
= DB
– Fixkosten
= Betriebsergebnis

Beispiel:

Der Besitzer eines Bekleidungsgeschäfts verkauft Jeans für 120€, die er zum Einkaufspreis 50€ bezieht. Er rechnet mit einem Absatz von 20 Stück pro Monat. Als Fixkosten fällt nur die Miete in Höhe von 500€ an.

Begriff Wert
Verkaufserlös Jeans 2.400€ (20 x 120€)
– variable Kosten (20 x 50€) 1.000€ ( (20 x 50€)
= Deckungsbeitrag 1.400€
– Fixkosten 500€
= Betriebsergebnis 900€

Bei einem Absatz von 20 Hosen erzielt der Unternehmer einen Deckungsbeitrag von 1.400€. Mit diesem Betrag kann er seine fixen Kosten komplett decken und einen Gewinn von 900€ im Monat erzielen.

Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

Bei der mehrstufigen Methode betrachtet man die Fixkosten differenzierter. Diese werden dafür in die drei Bereiche

  • produktbezogene Fixkosten,
  • produktgruppenbezogene Fixkosten und
  • unternehmensbezogene Fixkosten

unterteilt. Auf diese Weise ergeben sich drei unterschiedliche Deckungsbeiträge, mit denen sich die Gewinn- und Kostenstruktur auf verschiedenen Ebenen beurteilen lässt.

mehrstufiger Deckungsbeitrag

Berechnungsschema:

Verkaufserlöse
– variable Kosten
= Deckungsbeitrag 1
– Produktfixkosten
= Deckungsbeitrag 2
– Produktgruppenfixkosten
= Deckungsbeitrag 3
– Unternehmensfixkosten
= Betriebsgewinn

Beispiel:

Der Jeansverkäufer weitet sein Sortiment mit dem Angebot von Pullovern aus. Nun muss er einen zusätzlichen Mitarbeiter für 600€ einstellen, der die Kleiderablagen regelmäßig ordnet. Die Pullover kauft er für 35€ ein und kann sie für 45€ verkaufen. Er rechnet mit einem Absatz von fünf Pullovern im Monat.

Jeans Pullover
Verkaufserlöse 2.400€ (20 x 120€) 450€ (5 x 45€)
-variable Kosten 1.000€ (20x 50€) 350€ (5 x 35€)
= Deckungsbeitrag 1 1.400€ 100€
– Produktfixkosten 0€ 0€
= Deckungsbeitrag 2 1.400€ 100€
Produktgruppenfixkosten 300€ (600€ / 2) 300€ (600€ / 2)
= Deckungsbeitrag 3 1.100€ -200€
Gesamtdeckungsbeitrag 900€
– Unternehmensfixkosten 500€
= Betriebsgewinn 400€

Insgesamt macht der Unternehmer beim aktuellen Absatz einen Gewinn. Dieser fällt allerdings trotz erhöhter Absatzmenge kleiner aus als vorher. Der negative Deckungsbeitrag 3 bei den Pullovern zeigt, dass diese ein Verlustgeschäft sind. Der Erlös deckt die Zusatzkosten für das Personal nicht. Der Deckungsbeitrag aus dem Jeansverkauf kann den Verlust aus den Pullovern – zumindest bei der aktuellen Absatzmenge – auffangen. Um mehr Gewinn zu erwirtschaften und das Verlustrisiko zu reduzieren, könnte der Unternehmer den Preis für die Pullover erhöhen oder stattdessen auf ein margenstärkeres Produkt umschwenken.

Fazit: Der Deckungsbeitrag ist ein effektives unternehmerisches Werkzeug

Der Deckungsbeitrag ist ein wichtiges Instrument für Unternehmer, um Preise zu kalkulieren und mit ihren Produkten und Dienstleistungen Gewinne zu erzielen. Er lässt sich für einzelne Produkte, Produktgruppen oder die Produktpalette des gesamten Unternehmens berechnen und ermöglicht wichtige Einsichten in die Preis- und Kostenstruktur im Unternehmen. Bei der Entscheidungsfindung sollten Unternehmer den Deckungsbeitrag nicht isoliert betrachten und auch die Gesamtheit der Produktpalette und die Entwicklung im Zeitverlauf berücksichtigen.

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FAQs

Was ist der Deckungsbeitrag einfach erklärt?

Der Deckungsbeitrag ist das, was von den Erlösen nach Abzug der variablen Kosten wie Materialeinsatz, Löhne oder Provisionen übrig bleibt. Er gibt an, welcher Teil der Verkaufseinnahmen für die Deckung der Fixkosten zur Verfügung stehen. Je höher der Deckungsbeitrag, desto eher entsteht nach Abzug der fixen Kosten ein Gewinn für das Unternehmen.

Ist DB gleich Gewinn?

Der Deckungsbeitrag ist nicht mit dem Gewinn gleichzusetzen, da er nur die variablen Kosten berücksichtigt. Zur Gewinnermittlung müssen alle Kosten im Unternehmen, also auch die fixen Kosten berücksichtigt werden. Im Rahmen der Deckungsbeitragsrechnung werden Fixkosten in der Regel  in einem zweiten Schritt abgezogen, um Rückschlüsse auf die Gewinnstruktur des Unternehmens zu ziehen.

Wie berechnet man den DB?

Der Deckungsbeitrag ergibt sich aus den Verkaufserlösen abzüglich der variablen Kosten. Er kann für einzelne Produkte, Produktgruppen bzw. Unternehmensbereiche oder für das ganze Unternehmen ermittelt werden. Die Berechnung kann pro Stück erfolgen oder sich auf eine bestimmte Absatzmenge beziehen. In der Deckungsbeitragsrechnung unterscheidet man neben der einfachen eine mehrstufige Berechnung, welche die Fixkosten detaillierter betrachtet.

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