Erfolgskonten buchen und abschließen

Kerstin Stamer
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Erfolgskonten: buchen & abschließen | Buchhaltung Butler

Unternehmen sind zur doppelten Buchhaltung und damit zur Gewinn- und Verlustermittlung am Ende eines Geschäftsjahres verpflichtet (ausgenommen Kleinunternehmen und Selbstständige, sofern sie bestimmte Umsatzgrenzen nicht überschreiten). Die Buchung auf Erfolgskonten ist ein wesentlicher Bestandteil der doppelten Buchführung. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, wie Sie auf Erfolgskonten buchen und diese abschließen. Außerdem erläutern wir dazugehörige Begriffe wie Aufwand und Ertrag sowie Zusammenhänge von Erfolgskonten, GuV-Konto und dem Eigenkapital.

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Was sind Erfolgskonten?

Um den Erfolg eines Unternehmens zu ermitteln, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) sämtliche Erträge und Aufwendungen gegenübergestellt. Diese Erträge und Aufwendungen werden unterjährig auf den sogenannten Erfolgskonten gebucht. 

Erfolgskonten sind Unterkonten des Eigenkapitals. Das Eigenkapital ist ein ruhendes Konto und wird unterjährig wenig bis gar nicht bebucht (Ausnahmefall: Vierteljahresabschluss). Dadurch werden Eigenkapitalveränderungen nicht direkt im Eigenkapital erfasst, sondern auf den Erfolgskonten. 

Prinzipiell wird mit jedem Ertrag eine Eigenkapitalmehrung und mit jedem Aufwand eine Eigenkapitalminderung erfasst. Es können allerdings auch auf den Ertragskonten Eigenkapitalminderungen gebucht werden, indem man auf den Ertragskonten auf der Soll-Seite bucht. Der Wichtige Unterschied ist hierbei die Buchung eines Ertrages oder die Buchung auf einem Ertragskonto. Diese Buchungen werden als erfolgswirksam bezeichnet, weil sie sich auf den Gewinn oder Verlust des Unternehmens auswirken und dadurch auch das Eigenkapital des Unternehmens verändern.

Erträge und Aufwendungen – Was ist das?

Die Erfolgskonten werden, wie bereits erwähnt, in Ertrags- und Aufwandskonten unterteilt. Doch woran erkennen Sie, wann ein Ertrag und wann ein Aufwand vorliegt?

Erträge

Erträge entstehen wenn Vermögensgegenstände oder Dienstleistungen hergestellt oder verkauft werden. Als Erträge werden üblicherweise die Einnahmen des Unternehmens bezeichnet, die sich durch die Ausübung des Kerngeschäfts ergeben. Sie erhöhen das Eigenkapital, i. d. R. allerdings nicht den Wert des Vermögens auf der Aktivseite des Unternehmens.
Spezifische Erfolgsbuchungen (bspw. Zuschreibungen) erhöhen allerdings das (wertmäßige) Vermögen des Unternehmens.

Beispiele für Erträge sind:

  • Umsatzerlöse
  • Zinserträge

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Aufwendungen

Aufwendungen entstehen durch den Verbrauch oder die Inanspruchnahme von Gütern oder Dienstleistungen. 

Zu den Aufwendungen gehören:

  • Personalkosten (Löhne & Gehälter sowie Sozialleistungen): Die Dienstleistung wird verbraucht, dass das Erzeugnis hergestellt werden kann
  • Raum- und Nebenkosten (Miete, Heizkosten): Der Raum wird zur Produktion genutzt
  • Reisekosten: Aufwand, der zur Herstellung des Erzeugnisses verbraucht wird
  • Verbrauch von Rohstoffen zur Produktion: Die Rohstoffe werden verbraucht, damit ein Erzeugnis gefertigt werden kann

Zusätzlich ist hier der bewertungsbedingte Aufwand zu nennen, zu dem Abschreibungen zählen. 

Um einen Gewinn zu erzielen, muss das Unternehmen mehr Erträge als Aufwendungen erwirtschaften. 

Exkurs: Bestandskonten

Bestandskonten erfassen im Gegensatz zu den Erfolgskonten erfolgsneutrale Geschäftsvorfälle. Sie haben keinen Einfluss auf den Gewinn und werden zum Jahresende über die Bilanz abgeschlossen. Wird bestandsorientiert gebucht gehören neben der Kasse auch der Wareneinkauf und Rohstoffe für die Produktion zu den Bedarfskonten. 

Besprechung über das Abschließen von Konten

Buchen auf Erfolgskonten

Für jede Ertrags- und Aufwandsart enthält der Kontenrahmen ein entsprechendes Konto. Jeder erfolgswirksame Geschäftsvorfall wird auf einem dieser Ertrags- oder Aufwandskonten sowie dem entsprechenden Gegenkonto gebucht. Zur Gewinnermittlung werden diese Konten über die GuV abgeschlossen. „GuV“ steht hierbei für die Gewinn- & Verlustrechnung und stellt ein Konto der Ergebnisrechnung dar.  

Für die Buchung auf Erfolgskonten ist es hilfreich, sich folgenden Leitsatz einzuprägen: Erträge werden stets im Haben des Ertragskontos gebucht, Aufwendungen im Soll des Aufwandskontos.

Eröffnung von Erfolgskonten

Anders als Bestandskonten weisen Erfolgskonten zu Beginn eines Geschäftsjahres keinen Anfangssaldo auf. Sie werden mit der ersten erfolgswirksamen Buchung mit dem Saldo “0” eröffnet. Unterjährig erfolgen die Buchungen auf dem entsprechenden Ertrags- und Aufwandskonto dann mit jedem erfolgswirksamen Geschäftsvorfall.

Geschäftsvorfälle auf Erfolgskonten buchen – Buchungsbeispiel für erfolgswirksamen Geschäftsfall (SKR03)

Sie verkaufen jeden Monat Waren auf Ziel im Wert von 5.000,00€ brutto an einen Kunden.

Sie buchen jeden Monat auf dem Ertragskonto “Umsatzerlöse” im Haben.

Verkauf von Waren

s 1400; Forderungen aLL 5.000€
h 8400; Umsatzerlöse 19% USt.* 5.000€

*Üblicherweise sind bei den erfolgswirksamen Buchungen ein Erfolgskonto sowie ein Bestandskonto betroffen. In diesem Fall ist unser Erfolgskonto das Ertragskonto “Umsatzerlöse”.

Markus Schmetz

Markus Schmetz

Steuerberater bei Markus Schmetz Steuerberatung

Dipl. Kfm. (FH) Markus Schmetz ist Steuerberater, Fachberater für Finanz- und Vermögensplanung (DStV e.V.) und Inhaber einer Einzelpraxis in Düsseldorf. Er berät Privatpersonen, Existenzgründer und kleine und mittelständische Unternehmen. Im Unternehmensbereich hat er sich insbesondere auf die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen spezialisiert.

Erfolgskonten abschließen

Nachdem sämtliche erfolgswirksamen Buchungen einer Abrechnungsperiode erfasst sind, werden die Aufwands- und Ertragskonten abgeschlossen. Hierfür werden die Salden sämtlicher Aufwands- und Ertragskonten ermittelt und eine Gegenbuchung zum Gewinn- und Verlustkonto vorgenommen.

Wir nehmen an, die Umsatzerlöse aus unserem Beispiel wurden im Geschäftsjahr monatlich gebucht:

Ertragskonto Umsatzerlöse
Saldo 50.420,17€ 12 x 4.201,68€
Summe: 50.420,17€ Summe: 50.420,17€

Man bucht den ermittelten Saldo auf dem GuV-Konto im Haben:

Abschluss Umsatzerlöse

s 8400; Umsatzerlöse 50.420,17€
h GuV 50.420,17€

* Bei Ertragskonten wird der Saldo auf der Soll Seite und bei Aufwandskonten der Saldo auf der Haben Seite gebildet. Durch den Abschlussungsbuchungssatz der Erfolgskonten und das Ansprechen des GuV Kontos stehen dann in der GuV die Aufwendungen im Soll und die Erträge im Haben.

Erfolgsermittlung zum Periodenende

Wenn alle Erfolgskonten über das Gewinn- und Verlustkonto abgeschlossen wurden, ermittelt man den Erfolg des Geschäftsjahres. Hierzu wird der Saldo des GuV-Kontos gegen das Eigenkapitalkonto gebucht.

Merke: Buchungssatz bei Gewinn = GuV-Konto an Eigenkapital

Buchungssatz bei Verlust = Eigenkapital an GuV

Waren die Erträge im Geschäftsjahr höher als die Aufwendungen, so hat das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet. Zeigt das GuV-Konto hingegen höhere Aufwendungen als Erträge, verzeichnet die Firma einen Verlust. Auch die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) gibt Aufschluss über die Ertragslage des Unternehmens.

Frau am Computer

Fazit

Sind Unternehmen zur doppelten Buchführung verpflichtet, müssen sie eine Gewinn- und Verlustrechnung zum Jahresabschluss aufstellen. Hierfür wird unterjährig auf Erfolgskonten, den Ertrags- und Aufwandskonten, gebucht. Erfolgskonten sind Unterkonten des Eigenkapitals und somit verändert jede erfolgswirksame Buchung indirekt das Eigenkapital. Aufwendungen mindern dabei das Eigenkapital und den Erfolg. Erträge hingegen erhöhen das Eigenkapital und den Erfolg des Unternehmens. Erzielt das Unternehmen in einem Jahr höhere Erträge als Aufwendungen, verzeichnet es einen Gewinn, andernfalls einen Verlust.

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FAQs

Welche Erfolgskonten gibt es?

Erfolgskonten werden in Ertrags- und Aufwandskonten unterteilt.

Wie sind Erfolgskonten aufgebaut?

Für die Buchung auf Erfolgskonten gilt die Faustregel: Aufwendungen werden im Soll, Erträge im Haben gebucht. Der Abschluss der Erfolgskonten erfolgt über das GuV-Konto.

Welches Konto ist ein Erfolgskonto?

Konten, die bei einer Buchung positive oder negative Auswirkungen auf das Eigenkapital haben, sind Erfolgskonten. Jede Aufwands- und Ertragsart hat hierbei ein eigenes Erfolgskonto. Zu den Ertragskonten zählen Umsatzerlöse, Zinserträge und Mieteinnahmen. Personalkosten, Raumkosten, der Verbrauch von Rohstoffen für die Produktion gehören zu den Aufwendungen.

Sind Löhne Erfolgskonten?

Löhne & Gehälter sind Aufwendungen und gehören somit zu den Erfolgskonten.

Wo wird der Saldo auf Ertragskonten gebucht?

Der Saldo zum Periodenende steht im Soll des Ertragskontos.

Wie schließe ich Erfolgskonten ab?

Erfolgskonten werden über das Gewinn- und Verlustkonto abgeschlossen. Dieses wiederum wird zum Jahresabschluss über das Eigenkapitalkonto abgeschlossen. 

Warum gibt es auf den Erfolgskonten keine Anfangsbestände?

Die Gewinnermittlung eines Unternehmens erfolgt stets nur für das jeweilige Geschäftsjahr. Es erfolgt lediglich die Betrachtung eines definierten Zeitraumes. 

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