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Gliederung
Kleinunternehmerregelung 2025: Das ist neu | BuchhaltungsButler
Kleinunternehmer aufgepasst! 2025 wird die Kleinunternehmergrenze angehoben. Damit treten bedeutende Neuerungen für Kleinunternehmer in Kraft. Selbstständige sind ab dem 1. Januar 2025 unmittelbar von der neuen Rechtslage betroffen – Übergangsregelungen oder -fristen gibt es dabei keine. Alles, was Sie zur Kleinunternehmerregelung wissen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Kleinunternehmerregelung 2025: Das ist neu | BuchhaltungsButler
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Was ist die Kleinunternehmerregelung?
Die Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG ist ein praktischer Vorteil für Selbstständige und kleine Unternehmen mit überschaubaren Umsätzen. Sie befreit von der Umsatzsteuerpflicht und reduziert den bürokratischen Aufwand damit erheblich. Ab dem 1. Januar 2025 treten mehrere Neuerungen in Kraft, die eine Vielzahl an Unternehmen und Selbstständigen weiter entlasten.
Die aktuellen Umsatzgrenzen der Kleinunternehmerregelung
Um die Kleinunternehmerregelung anwenden zu können, müssen momentan zwei Umsatzgrenzen eingehalten werden:
- Der Gesamtumsatz im Vorjahr darf 22.000 € nicht überschreiten.
- Für das laufende Jahr wird erwartet, dass der Umsatz unter 50.000 € bleibt.
Die Idee hinter der Regelung ist es, kleinen Betrieben den Start zu erleichtern und sie nicht mit Bürokratie zu überlasten. Aber Vorsicht: Die Regelung passt nicht für jeden. Wenn größere Investitionen geplant sind, kann die Regelbesteuerung sinnvoller sein, weil dann der Vorsteuerabzug möglich wäre. Für viele andere bietet die Kleinunternehmerregelung aber genau das: eine einfache, flexible Lösung, um stressfrei ins Unternehmertum einzusteigen.
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Sie dürfen auch von der normalen Besteuerung zur Kleinunternehmerregelung wechseln, sofern die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Dafür genügt ein Antrag beim Finanzamt.
Diese Änderungen treten 2025 in Kraft
Die wichtigsten Änderungen der Kleinunternehmerregelung, die ab 2025 wirksam werden, sind folgende:
Kriterium | Kleinunternehmerregelung 2024 | Kleinunternehmerregelung 2025 |
Umsatzgrenzen im Vorjahr | Bis 22.000 € brutto | Bis 25.000 € netto |
Umsatzgrenzen im laufenden Jahr | Bis 50.000 € brutto | Bis 100.000 € netto |
Berechnungsgrundlage | Bruttoumsatz (inkl. USt.) | Nettoumsatz (ohne USt.) |
EU-weite Anwendung | Keine explizite Regelung | Anwendbar |
Überschreitung der Grenzen | Keine Anpassung während des Jahres | Sofortige Umstellung auf Umsatzsteuerpflicht |
1. Die Umsatzgrenzen steigen
Eine der wichtigsten Änderungen bei der Kleinunternehmerregelung betrifft die Umsatzgrenzen. Bisher galt die Regelung für Unternehmen mit einem Umsatz unter 22.000 € im vorangegangenen Kalenderjahr und einem voraussichtlichen Umsatz unter 50.000 € im laufenden Jahr. Ab 1. Januar 2025 werden diese Grenzen auf 25.000 € im Vorjahr und 100.000 € im laufenden Jahr angehoben.
Zudem reichte bisher eine voraussichtliche Schätzung des Jahresumsatzes aus. Bei der neuen Regelung ist das jedoch anders: sobald der Umsatz während des Jahres die 100.000 € überschreitet, endet die Anwendung der Kleinunternehmerregelung und Unternehmer müssen die Umsatzsteuer auf ihrer Rechnung ausweisen und abführen.
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2. Umstellung der Messwerte von Brutto- zu Nettosummen
Ab 2025 werden die Umsatzgrenzen nicht mehr auf Basis von Bruttobeträgen (inklusive Umsatzsteuer), sondern auf Nettobeträgen (ohne Umsatzsteuer) berechnet. Das entspricht in der Praxis einer höheren tatsächlichen Umsatzgrenze. Somit erhöhen sich die Grenzen bei Leistungen, die dem vollen Steuersatz unterliegen, sogar auf 29.750 € brutto im letzten Jahr und 119.000 € brutto im laufenden Jahr.
3. Selbstständige können die Regelung in anderen EU-Ländern nutzen
Eine weitere bedeutende Änderung der Kleinunternehmerregelung ist die Internationalisierung. Bisher haben nur in Deutschland ansässige Unternehmen von der Regelung profitiert. Selbstständige und Unternehmen aus Nicht-EU-Ländern, die aber hauptsächlich Umsätze in Deutschland erzielten, waren davon ausgeschlossen – umgekehrt galt dasselbe.
2025 ändert sich das. Die EU möchte gleiche Rechte für alle EU-Länder schaffen. Aus diesem Grund wird die Kleinunternehmerregelung ab 1. Januar 2025 internationalisiert. So können auch Kleinunternehmer aus anderen EU-Ländern die Regelung in Deutschland nutzen und deutsche Unternehmer können in anderen EU-Ländern die dortige Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen. Wichtig ist auch hier, dass der Umsatz in diesen Ländern unter 100.000 € pro Jahr liegt.
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Wenn Sie die Kleinunternehmerregelung auch in anderen EU-Ländern nutzen, müssen Sie eine spezielle Kleinunternehmer-Identifikationsnummer beantragen und Ihre Umsätze beim Bundeszentralamt für Steuern melden.
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Grundlagen der Buchhaltung
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Neue Kleinunternehmer-Grenze 2025: Diese Auswirkungen hat sie in der Praxis
Die neue Kleinunternehmerregelung 2025 bringt einige Vorteile für Selbstständige und Unternehmen mit sich. Sie eignet sich aber nicht für jeden.
Die größten Vorteile auf einen Blick:
- Kleinunternehmer müssen keine Umsatzsteuer berechnen oder abführen.
- Sie dürfen die Vorteile der Regelung auch im EU-Ausland genießen.
- Kunden dürfen sich über niedrigere Preise auf der Rechnung freuen.
Diese Vorteile sind besonders für Unternehmer mit Privatkunden und geringen Ausgaben attraktiv.
1. Kleinunternehmer müssen keine Umsatzsteuer berechnen oder abführen
Dass als Kleinunternehmer weder eine Umsatzsteuer auf der Rechnung auszuweisen ist noch eine Umsatzsteuervoranmeldung vorgeschrieben wird, ist zugegebenermaßen keine Neuheit. Was aber neu ist: Bislang musste dennoch eine jährliche Umsatzsteuererklärung abgegeben werden. Diese Pflicht wird nun abgeschafft. Die letzte Umsatzsteuerjahreserklärung, die einzureichen ist, betrifft das Jahr 2023. Für das Steuerjahr 2024 entfällt diese Verpflichtung. Stattdessen muss nur noch eine quartalsweise Umsatzmeldung vorgelegt werden.
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2. Sie dürfen die Vorteile der Regelung auch im EU-Ausland genießen
Wenn Unternehmen zum Beispiel Kunden in Frankreich und Italien haben, konnten sie die Kleinunternehmerregelung in der Vergangenheit für diese Umsätze nicht anwenden. Sie galt nur für Einkünfte in Deutschland. Für Rechnungen an Kunden im EU-Ausland mussten sie sich mit deren Steuergesetzen auseinandersetzen.
Ab 2025 wird das einfacher: Jetzt dürfen Unternehmer auch in anderen EU-Ländern die Kleinunternehmerregelung nutzen, solange ihr Umsatz dort unter 100.000 € bleibt. Rechnungen können dann genauso einfach wie in Deutschland gestellt werden, ohne zusätzliche steuerliche Anforderungen. Das Einzige, was sie tun müssen, ist eine Kleinunternehmer-Identifikationsnummer zu beantragen und ihre Auslandsumsätze beim Bundeszentralamt für Steuern zu melden.
3. Kunden dürfen sich über niedrigere Preise auf der Rechnung freuen
Solange Kleinunternehmer die Umsatzgrenzen einhalten, können sie Rechnungen ohne Umsatzsteuer stellen. Das macht ihre Angebote nicht nur attraktiver, sondern oft auch günstiger. Diese Regelung bleibt auch 2025 bestehen – mit dem Vorteil, dass durch die höheren Umsatzgrenzen bis zu 100.000 € erzielt werden können, ohne die Steuerpflicht auszulösen.
Hat die Kleinunternehmerregelung 2025 einen Haken?
Die Kleinunternehmerregelung bringt viele Vorteile, hat jedoch auch einige Einschränkungen, die beachtet werden sollten. Diese haben sich im Vergleich zum Vorjahr aber nicht geändert:
- Keine Umsatzsteuer, kein Vorsteuerabzug: Sie können keine Vorsteuer auf Ihre Ausgaben geltend machen. Das bedeutet, wenn Sie etwas für Ihren Betrieb kaufen, bezahlen Sie das vollständig aus eigener Tasche und bekommen die gezahlte Steuer nicht vom Finanzamt zurück.
Beispiel: Ein Unternehmen kauft eine Maschine für 11.900 € (inkl. 19 % Umsatzsteuer). Ohne Vorsteuerabzug müssen die 1.900 € selbst gezahlt werden. - Sie wirken eventuell kleiner, als Sie sind: Es kann sein, dass Sie als Kleinunternehmer von Kunden oder Geschäftspartnern als weniger professionell wahrgenommen werden.
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Die Kleinunternehmerregelung bleibt freiwillig. Wenn Sie diese nicht nutzen möchten, dürfen Sie jederzeit eine Regelbesteuerung wählen. Das kann sogar durchaus sinnvoll sein, wenn Sie überwiegend B2B-Kunden bedienen. Ein Verzicht erlaubt Ihnen außerdem einen Vorsteuerabzug. Gleichzeitig stellt die Umsatzsteuerbelastung für Ihre Geschäftskunden keinen Nachteil dar, weil diese ebenfalls zum Vorsteuerabzug berechtigt sind.
Fazit zur Kleinunternehmerregelung 2025
Die Kleinunternehmerregelung 2025 bringt einige praktische Erleichterungen für Selbstständige und kleine Unternehmen. Die neuen, deutlich angehobenen Umsatzgrenzen von bis zu 100.000 € schaffen zusätzliche Flexibilität und erweitern den Kreis derjenigen, die von der Regelung profitieren können. Gleichzeitig wird die Berechnung auf den Nettoumsatz umgestellt, was die Sache noch übersichtlicher macht. Natürlich gibt es aber auch Einschränkungen wie den Wegfall des Vorsteuerabzugs, den man nicht außer Acht lassen sollte. Die neuen Regelungen bieten somit insbesondere für kleine Betriebe und Gründer eine bürokratische Erleichterung.
Wer die steuerlichen Anforderungen entspannt managen möchte, für den ist BuchhaltungsButler eine echte Hilfe – damit wird die Buchhaltung spielend einfach und stressfrei.
Alle Angaben ohne Gewähr.
FAQs
Was passiert, wenn ich als Kleinunternehmer mehr verdiene?
Wenn Sie als Kleinunternehmer im Vorjahr die Umsatzgrenze von 22.000 € (bzw. ab 2025: 25.000 € netto) übersteigen oder im laufenden Jahr mehr als 50.000 € (ab 2025: 100.000 € netto) einnehmen, wird die Umsatzsteuerpflicht wirksam. Bedeutet: Ab sofort müssen Sie auf Ihren Rechnungen Umsatzsteuer ausweisen, diese ans Finanzamt abführen und dürfen Vorsteuer geltend machen.
Wann fällt die Kleinunternehmerregelung weg?
Die Kleinunternehmerregelung entfällt, wenn Ihr Umsatz die Grenze überschreitet. Sobald dies geschieht, sind Sie umsatzsteuerpflichtig und Sie müssen Umsatzsteuer ausweisen, abführen und können die Vorsteuer geltend machen.
Kann ich 2025 auf die Kleinunternehmerregelung umsteigen?
Ja, Sie können zur Kleinunternehmerregelung wechseln, wenn Ihr Umsatz im Vorjahr unter 25.000 € netto lag und im laufenden Jahr voraussichtlich unter 100.000 € bleibt. Der Wechsel erfolgt durch einen Antrag beim Finanzamt. Dann müssen Sie keine Umsatzsteuer mehr abführen, dürfen aber auch keine Vorsteuer geltend machen.
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