Gliederung
Kontenrahmen: Definition, Aufbau, Nutzen | BuchhaltungsButler
Bei der Einrichtung einer Geschäftsbuchhaltung orientieren sich Unternehmen an einem sogenannten Kontenrahmen. Wozu ein Kontenrahmen dient, wie dieser aufgebaut ist und welche Arten von Kontenrahmen es gibt, erklären wir in diesem Artikel.
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Was ist ein Kontenrahmen?
Kontenrahmen wurden entwickelt, um der Buchführung als einheitliches, standardisiertes Ordnungsschema zu dienen. Hierbei handelt es sich um ein Verzeichnis, in dem sämtliche Konten aufgeführt sind, die sich für das Verbuchen potentieller Geschäftsvorfälle innerhalb eines Unternehmens eignen. Es gibt verschiedene, die an die Bedürfnisse der unterschiedlichen Wirtschaftszweige angepasst sind.
Durch die einheitliche Anwendung eines Kontenrahmens kann die laufende Geschäftsbuchhaltung des Unternehmens strukturiert, übersichtlich und effizient ausgeführt werden.
Weitere Vorteile, die durch die Nutzung entstehen, sind:
- die leichtere Einarbeitung von neuen Mitarbeitern
- die Möglichkeit der Vernetzung von unterschiedlicher Buchungssoftware (z.B. leichtere Implementierung beim Wechsel der Software)
- einfache Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Unternehmen oder von unterschiedlichen Geschäftsjahren
- die schnelle und einfache Prüfung durch einheitliche Struktur
- externe Personen können sich leichter einen Überblick verschaffen
Welche Kontenrahmen gibt es?
Ein Kontenrahmen enthält ein umfassendes Kontensystem, welches nicht für jedes Unternehmen gleich gut geeignet ist. Für die verschiedenen Wirtschaftszweige wurden daher unterschiedliche Kontenrahmen entwickelt, die an die Bedürfnisse der jeweiligen Branche angepasst sind.
Die folgenden Kontenrahmen werden dabei am häufigsten angewendet:
Industriekontenrahmen
Für Industrieunternehmen in Deutschland gilt der Industriekontenrahmen (IKR) als Standard und orientiert sich am Abschlussgliederungsprinzip.
Anders als die Standardkontenrahmen umfasst der IKR sowohl Konten für das externe Rechnungswesen als auch das interne Rechnungswesen, also die Kosten- und Leistungsrechnung.
Standardkontenrahmen
Die Bezeichnung SKR steht für Standardkontenrahmen. Die Datenverarbeitungsorganisation (DATEV) hat unterschiedliche Rahmen entwickelt, die branchenspezifisch abgestimmt sind. Am weitesten verbreitet sind die Kontenrahmen SKR03 (prozessorientiert) und SKR04 (abschlussorientiert) für publizitätspflichtige Unternehmen.
Weitere auf Branchen abgestimmte Standardkontenrahmen sind:
- SKR14 (Land- und Forstwirtschaft)
- SKR30 (Einzelhandel)
- SKR49 (Vereine)
- SKR51 (KfZ-Gewerbe)
- SKR70 (Gaststätten- und Hotelgewerbe)
- SKR80 (Zahnärzte)
- SKR81 (Ärzte)
- SKR99 (Heime und Krankenhäuser)
Wie ist der Kontenrahmen aufgebaut?
- Kontenklasse (1. Stelle)
- Kontengruppe (2. Stelle)
- Kontenart (3. Stelle)
- Unterkonto (4. Stelle)
Es gibt zwei Ordnungsprinzipien, nach denen ein Kontenrahmen aufgebaut sein kann:
- Prozessgliederungsprinzip
- Abschlussgliederungsprinzip
Das Prozessgliederungsprinzip orientiert sich bei der Reihenfolge der Konten an den Phasen des betrieblichen Leistungserstellungsprozesses. Der weit verbreitete DATEV-Kontenrahmen SKR03 folgt zum Beispiel dem Prinzip der Prozessorientierung.
Die ebenfalls viel genutzten SKR04 und IKR hingegen wurden nach dem Abschlussgliederungsprinzip erstellt und orientieren sich am Aufbau der Bilanz und der GuV.
Was ist der Unterschied zu einem Kontenplan?
Der Kontenrahmen ist ein umfassender Organisationsplan. In der Regel benötigt ein Unternehmen jedoch nicht alle aufgeführten Konten. Daher kann auf Grundlage des Kontenrahmens ein vereinfachter Kontenplan vom Unternehmen erstellt und genutzt werden, der auf die eigene Geschäftsbuchhaltung zugeschnitten ist. Die Kontennummerierungen werden dabei übernommen.
Wenn Sie Ihren eigenen Kontenplan erstellen, übernehmen Sie diejenigen Konten aus dem Kontenrahmen, die Sie benötigen. Mit individuellen Unterkonten und Umbenennungen bestehender Konten passen Sie Ihre Buchhaltung an Ihre eigenen Bedürfnisse an.
Zusammenfassung
Kontenrahmen geben das Grundgerüst für die Buchführung eines Unternehmens vor. Mit ihrer Hilfe wird die Buchhaltung strukturiert, übersichtlich, vergleichbar und effizient in der Anwendung. Zu den verbreiteten Kontenrahmen gehören die Standardkontenrahmen SKR03 und SKR04 sowie der Industriekontenrahmen. Die Aufstellung kann nach dem Abschlussgliederungsprinzip oder dem Prozessgliederungsprinzip erfolgen. Die Kontonummern sind in der Regel vierstellig und geben Aufschluss über die Kontenklasse, Kontengruppe und die Kontenart. Aus dem für die Branche üblichen Kontenrahmen kann das Unternehmen einen individuellen Kontenplan erstellen, der nur die eigens benötigten Konten beinhaltet.
FAQs
Was ist ein Kontenrahmen einfach erklärt?
Ein Kontenrahmen ermöglicht Unternehmen eine einheitliche Buchführung und die übersichtliche Darstellung des Rechnungswesen. Er zeigt sämtliche für das Rechnungswesen relevanten Konten, gegliedert nach Kontenklassen.
Was gibt es für Kontenrahmen?
Die bedeutendsten Kontenrahmen in Deutschland sind: SKR03 (standardisierter Kontenrahmen der DATEV), SKR04 (standardisierter Kontenrahmen der DATEV) sowie der IKR (Industriekontenrahmen).
Was ist ein Kontenrahmen, was ist ein Kontenplan?
Während der Kontenrahmen ein standardisierter Organisationsplan mit sämtlichen Konten der Buchhaltung ist, wird der Kontenplan davon abgeleitet und individuell an die eigene Unternehmensbuchhaltung angepasst.
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