Bilanzbegriffe einfach erklärt: Was sind Kreditoren?

Susanne Woda
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Kreditoren im Rechnungswesen | BuchhaltungsButler

Die Begriffe Kreditor und Debitor laufen Unternehmern immer wieder über den Weg. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der doppelten Buchführung, werden jedoch oft durcheinandergebracht. In diesem Beitrag erfahren Sie, was sich hinter der Bezeichnung Kreditor verbirgt, wann Sie mit Kreditoren arbeiten müssen bzw. sollten und wie Sie auf Kreditorenkonten buchen.

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Definition: Kreditoren im Rechnungswesen

In der Buchhaltung bezeichnet man den Gläubiger eines Unternehmens auch als Kreditor. Der Name kommt vom lateinischen “credere”, was so viel bedeutet wie glauben oder anvertrauen. Kreditoren “vertrauen” darauf, dass ihre Schuldner den gewährten Kredit zurückzahlen. Demgegenüber stehen die Debitoren, die Schuldner eines Unternehmens.

In der Praxis sind Kreditoren die Lieferanten und Dienstleister eines Unternehmens. Wenn Unternehmen Lieferungen oder Leistungen von Geschäftspartnern beziehen und diese erst später bezahlen, erhalten sie sozusagen einen Kredit und der Geschäftspartner wird dadurch zum Kreditor des Unternehmens.

Kreditoren können entweder Unternehmen, juristische Personen des öffentlichen Rechts oder Privatpersonen sein, z. B.

  • kreditgebende Banken,
  • Zulieferer oder
  • Agenturen.

Ihr Unternehmen kann auch selbst zum Kreditor werden, wenn es Lieferungen oder Dienstleistungen an andere erbringt.

Wer muss Kreditoren buchen?

Kreditoren spielen bei Unternehmen, die der Bilanzierungspflicht unterliegen, eine wichtige Rolle. Nach den Grundsätzen der ordnungsgemäßen Buchführung (GoBD) müssen diese ihre Rechnungen zum Zeitpunkt der Leistungserbringung erfassen. Das bedeutet konkret: Rechnungen sind bereits bei deren Eingang zu buchen, auch wenn deren Zahlung erst später erfolgt.

Hier kommen die Kreditoren ins Spiel: Da bei einer Zahlung auf Ziel nicht das Bankkonto angesprochen werden kann, wird über ein spezielles Kreditorenkonto gebucht. Auf diesem können die offenen Zahlungen an die Kreditoren erfolgswirksam erfasst werden.

Unternehmen können ihre Kreditorenrechnungen gesammelt über das Konto “Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen” buchen oder im Rahmen einer detaillierteren Kreditorenbuchhaltung für jeden Kreditor ein separates Konto anlegen.

Unternehmen können sich auch freiwillig für die kreditorische Erfassung von Rechnungen entscheiden. Der Vorteil: Sie können die gezahlte Vorsteuer dann bereits zum Rechnungsdatum und nicht erst bei Zahlung geltend machen.

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Kreditorenbuchhaltung: Zahlungsverpflichtungen des Unternehmens managen

Die Kreditorenbuchhaltung ist ein Teilbereich der Finanzbuchhaltung und widmet sich abseits des Hauptbuches detailliert den Schulden eines Unternehmens.

Das Unternehmen legt für jeden Lieferanten oder Dienstleister einen Kreditorenstamm mit Identifikationsnummer und allgemeinen Daten wie beispielsweise Name, Anschrift, Gesellschaftsform, Kontaktdaten, bevorzugter Zahlungsweise, Bankdaten oder Zahlungsbedingungen an. Die Buchung von Rechnungen erfolgt auf den individuellen Kreditorenkonten in einem Nebenbuch der Buchhaltung. Sie werden im Hauptbuch auf dem Sammelkonto “Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen” wieder zu einem Gesamtsaldo zusammengeführt.

Die Kreditorenbuchhaltung hat einige Vorteile: Unternehmer können zu jedem Zeitpunkt einsehen, welche Rechnungen offen sind und bis wann diese zu begleichen sind. Das ist gerade in großen Unternehmen mit einer Vielzahl von Kreditoren wichtig und hilft, die pünktliche Zahlung von Rechnungen sicherzustellen und Mahngebühren zu vermeiden.

Vorteile der Kreditorenbuchhaltung im Überblick:

So erfolgt die Buchhaltung mit Kreditoren
  • Pünktliche Rechnungsbearbeitung und -zahlung sicherstellen
  • Doppelbuchungen oder Mahnungen vermeiden
  • Übersicht über aktuelle und vergangene Kreditoren
  • Weiterführende Auswertungen
  • Liquidität optimieren
  • Kundenpflege

Der Nachteil des Buchens mit Kreditoren ist, dass die Buchhaltung unnötig aufgebläht wird. Deswegen ist es sinnvoll, Notwendigkeit und Nutzen sorgfältig mit einem Steuerberater abzuwägen.

Erbringen Kreditoren ihre Leistung auf Ziel, ist dies mit einem gewissen Risiko für sie verbunden. Sie legen deswegen Wert auf eine gute Bonität ihrer Kunden. Als Geschäftspartner können Sie mit einem effizienten Kreditorenmanagement die pünktliche Zahlung von Rechnungen sicherstellen und dadurch das Vertrauen zu Ihren Geschäftspartnern stärken.

Buchen mit Kreditoren

Wenn Unternehmen eine Leistung in Anspruch nehmen, die sie erst später bezahlen, entsteht in der Zeit des Rechnungseingangs bis zur Zahlung eine Verbindlichkeit, die gewinnwirksam zu erfassen ist. Diese Verbindlichkeiten erscheinen in der Bilanz auf einem speziellen Konto.

Zu leistende Zahlungen an Kreditoren können Sie entweder auf dem Hauptbuchkonto “Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen” (SKR03: 1600) oder auf separaten Konten für jeden Lieferanten oder Dienstleister erfassen. Diese werden außerhalb des Sachkontenrahmens (SKR03) unter den Nummern 70000 bis 99999 geführt. Durch eine zweite Buchung beim Bezahlen der Rechnung wird die Verbindlichkeit später wieder ausgeglichen.

Nutzen Sie eine Buchhaltungssoftware, führt diese die einzelnen Kreditorenkonten automatisch wieder im Sammelkonto “Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen” zusammen.

Kreditorenkonten in der Bilanz, aktiv oder passiv?

Egal, ob Sie Ihre Eingangsrechnungen über ein Sammelkonto oder einzelne Kreditorenkonten buchen: Die offenen Zahlungen sind buchhalterisch gesehen Verbindlichkeiten Ihres Unternehmens und damit dem Fremdkapital zuzuordnen.

In der Bilanz werden diese kurzfristigen Verbindlichkeiten an Kreditoren auf dem Konto “Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen”auf der Passivseite der Bilanz zusammengeführt. Kreditorenkonten sind dementsprechend Passivkonten, welche die Schulden eines Unternehmens an seine Geschäftspartner ausweisen. 

Eine Ausnahme bilden die sogenannten debitorischen Kreditoren. Hier wird aus einem Gläubiger (Kreditor) vorübergehend ein Schuldner (Debitor) und das Kreditorenkonto wird zum Aktivkonto. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Rückerstattung auf den zu zahlenden Betrag wegen Reklamation aussteht, einen nachträglichen Rabatt einräumt oder die Rechnung doppelt überwiesen wurde. In der Bilanz müssen debitorische Kreditoren gesondert ausgewiesen werden und erscheinen dann unter der Position “Sonstige Vermögensgegenstände” auf der Aktivseite der Bilanz.

So wird ein Kreditor in der Bilanz ausgewiesen

Fazit: Kreditorenkonten bilden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ab

Kreditoren sind grundsätzlich eine Bezeichnung für die Gläubiger eines Unternehmens. Sie spielen in der Buchhaltung eine besondere Rolle, und zwar, wenn Unternehmen Leistungen anderer in Anspruch nehmen und diese erst zu einem späteren Zeitpunkt bezahlen. Um die Bezahlung ordnungsgemäß zum Zeitpunkt der Leistungserbringung in den Büchern zu erfassen, ist über ein spezielles Kreditorenkonto zu buchen. Neben der Buchung über das Sammelkonto “Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen” kann dafür auch für jeden Kreditor ein separates Konto angelegt werden.

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FAQs

Wer sind die Kreditoren?

Kreditoren sind Gläubiger eines Unternehmens. In der Regel handelt es sich dabei um Lieferanten oder Dienstleister, die sich erst eine gewisse Zeit nach ihrer Lieferung bzw. Leistung bezahlen lassen. Sie räumen ihren Kunden also einen Kredit ein. Auch Banken können als Kreditoren eines Unternehmens bezeichnet werden.

Was macht ein Kreditor?

Kreditoren lassen sich erst nach Erbringung ihrer Leistung an ein Unternehmen bezahlen, sie räumen ihren Kunden damit einen Kredit ein. In der Regel handelt es sich dabei um Lieferanten oder Dienstleister.

Ist der Kunde Kreditor oder Debitor?

Debitoren sind die Schuldner und Kreditoren die Gläubiger eines Unternehmens. Debitoren schulden also eine Zahlung, bei ihnen handelt es sich in der Regel um die Kunden eines Unternehmens, die eine Leistung in Anspruch genommen und noch nicht bezahlt haben. Bei Kreditoren schuldet dagegen das Unternehmen seinen Geschäftspartnern die Zahlung ihrer erbrachten Leistung.