Midi-Job Grenze 2023: Erhöhung der Verdienstgrenzen für Arbeitsverhältnisse mit geringen Einkommen
Gliederung
Midi-Job Grenze 2023 | BuchhaltungsButler
Midi-Jobs schaffen einen Übergang von der geringfügigen Beschäftigung zu regulären Arbeitsverhältnissen. Mit der Erhöhung der Verdienstgrenzen 2023 hat der Gesetzgeber Arbeitnehmer und Arbeitgeber bei Beschäftigungsverhältnissen mit geringem Einkommen noch einmal stark entlastet. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Bedingungen für Midi-Jobs, die Anhebung der Verdienstgrenze und was im Jahr 2024 gilt.
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Was ist ein Midi-Job?
Der Gesetzgeber hat verschiedene Beschäftigungsformen für Geringverdiener geschaffen, um diese bei Steuer und Sozialversicherung zu entlasten. Neben den zwei Typen der geringfügigen Beschäftigung (Minijob und kurzfristige Beschäftigung) gibt es mit dem Midi-Job eine weitere Beschäftigungsform, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziell unterstützt.
Midi-Jobs sind Beschäftigungsverhältnisse, bei denen der monatliche Bruttolohn in einer bestimmten Gehaltsspanne liegt. Midi-Jobber dürfen im Jahr 2024 zwischen 538,01€ und 2.000€ monatlich verdienen. Die Beschäftigungsform schließt nahtlos an die geringfügige Beschäftigung an. Arbeitnehmer innerhalb dieser Gehaltsspanne profitieren von Vorzügen bei Steuern und Sozialversicherung.
Midi-Jobber haben die gleichen Arbeitnehmerrechte wie Vollzeitangestellte. Dies betrifft etwa Pausenzeiten und Urlaubsanspruch, aber auch Kündigungsschutz und andere Schutzrechte von Arbeitnehmern.
Letzte Erhöhung der Midi-Job Grenzen 2023
Für Midi-Jobs gelten spezielle Einkommensgrenzen. Diese Ober- und Untergrenzen haben sich in den vergangenen Jahren mehrfach erhöht. Zuletzt wurde die Obergrenze im Januar 2023 von 1.600€ auf 2.000€ angehoben. Die Untergrenze veränderte sich von 520€ auf 538€.
Eine gesetzliche Begrenzung der Arbeitsstundenzahl gibt es nicht. Diese ergibt sich aus dem Stundenlohn, den der Arbeitgeber zahlt. Beim aktuellen Mindestlohn von 12,41€ ergibt sich eine maximale Arbeitszeit von 161 Stunden im Monat für Midi-Jobber. Ist der Stundenlohn höher, wären es entsprechend weniger.
Wichtig: Seit Oktober 2022 sind die Midi-Job Grenzen dynamisch an den Mindestlohn gekoppelt. Das heißt: Verändert sich der gesetzliche Mindestlohn, ändern sich auch Verdienstgrenzen und ggf. die Arbeitsstundenzahl für Midi-Jobs. Arbeitgeber sollten die Grenzen für eine korrekte Berechnung der Sozialabgaben im Auge behalten.
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Beiträge zur Sozialversicherung
Anders als bei geringfügigen Beschäftigungsformen ist die Anstellung in einem Midi-Job sozialversicherungspflichtig. Das heißt, die Arbeitnehmer zahlen Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung. Arbeitnehmer können jedoch von reduzierten Sozialversicherungsbeiträgen profitieren, wenn der Midi-Job ihre einzige Tätigkeit ist. Wird der Midi-Job als Nebenjob oder zusammen mit weiteren Tätigkeiten oder Midi-Jobs ausgeübt, gibt es keine Vergünstigung.
Für die Meldung und Zahlung der Sozialversicherung ist nicht die Minijob-Zentrale zuständig, sondern die Krankenkasse des Arbeitnehmers. Zudem gilt eine besondere Kennzeichnungspflicht. Das Arbeitsverhältnis ist bei Jahresmeldung, Unterbrechungsmeldung oder Abmeldung als Midi-Job zu kennzeichnen.
Der Beitrag des Arbeitgebers zur Sozialversicherung beträgt pauschal 20%. Für ihn ist der Midi-Job daher günstiger als ein Minijob mit Sozialabgaben von 30%.
Die Beitragssätze der Arbeitnehmer steigen linear mit dem Gehalt an. Arbeitnehmer mit einem Gehalt im unteren Bereich der Verdienstgrenzen werden überdurchschnittlich entlastet. Die Belastung nähert sich mit zunehmendem Gehalt immer mehr an die regulären Beitragssätze an.
Übrigens: Trotz der reduzierten Beiträge haben Arbeitnehmer in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung Anspruch auf die vollen Leistungen. Bei der Arbeitslosenversicherung werden die Ansprüche dagegen an die niedrigeren Beitragssätze angepasst.
Viele Krankenkassen bieten online Midi-Job-Rechner an, mit denen Sie die Sozialabgaben für Midi-Jobs einfach berechnen können (z. B. Barmer).
Steuerliche Behandlung
Für Midi-Jobs gibt es keine speziellen steuerlichen Entlastungen. Arbeitgeber berechnen die Steuern entsprechend der persönlichen Lohnsteuermerkmale und führen sie ans Finanzamt ab.
Für viele Arbeitnehmer ist der Midi-Job dennoch steuerfrei, sofern sie keine weiteren Einnahmen haben. Sie können sich die Steuern über die Einkommensteuererklärung vom Finanzamt zurückholen: Arbeitnehmer der Lohnsteuerklasse III rutschen nach Abzug der verschiedenen Pauschalen und Werbungskosten unter den Grundfreibetrag und müssen keine Steuern zahlen. In den Steuerklassen I, II und IV fallen ebenfalls keine oder nur wenig Steuern an. Arbeitnehmer in den Steuerklassen V und VI zahlen in voller Höhe die Steuern auf ihre Einnahmen.
Fazit: Midi-Job Grenze im Auge behalten
Midi-Jobs sind eine attraktive Beschäftigungsform mit Vorteilen sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber. Innerhalb der Verdienstgrenzen profitieren Midi-Jobber von der Entlastung bei den Sozialbeiträgen und zahlen meist keine oder nur wenig Steuern. Arbeitgeber können bei den Lohnnebenkosten sparen. Die Einkommensgrenzen sind an den gesetzlichen Mindestlohn gekoppelt und können sich zukünftig ändern. Arbeitgeber sollten diese deswegen im Auge behalten, um rechtliche und finanzielle Risiken zu minimieren.
Alle Angaben ohne Gewähr.
FAQs
Wie viele Stunden Midijob 2023?
Arbeitnehmer dürfen bei einem Midijob maximal 2.000€ monatlich verdienen. Wie viele Stunden sie arbeiten dürfen, richtet sich nach dem gezahlten Stundenlohn. 2024 beträgt der gesetzliche Mindestlohn 12,41€. Demnach darf ein Arbeitnehmer höchstens 161 Stunden im Monat arbeiten (2.000€ geteilt durch 12,41€ pro Stunde). Zahlt der Arbeitgeber eine höhere Vergütung, sind es entsprechend weniger.
Welche Nachteile hat ein Midijob?
Im Gegensatz zum Minijob bekommen Arbeitnehmer beim Midi-Job nicht Netto für Brutto ausgezahlt. Da das Arbeitsverhältnis sozialversicherungspflichtig ist, zahlen Arbeitnehmer je nach Höhe des Einkommens (reduzierte) Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung und ggf. auch Steuern. Der Vorteil: Sie haben Anspruch auf die vollen Versicherungsleistungen.
Was ändert sich beim Midijob 2023?
Die Verdienstgrenzen für Midi-Jobs wurden zuletzt im Januar 2023 angehoben. Die Untergrenze stieg von 520 auf 538€, die Obergrenze von 1.600 auf 2.000€. Im Jahr 2024 fallen alle Arbeitsverhältnisse mit einem monatlichen Bruttoverdienst von 538,01 bis 2.000€ unter die Midi-Job-Regelungen. Die Ausweitung entlastet Arbeitnehmer mit geringem Einkommen noch stärker als vorher, da sie innerhalb der Grenzen nicht die vollen Sozialversicherungsbeiträge zahlen.
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