Vermögensverwaltende GmbH: Kapital- und Immobilienvermögen steueroptimiert verwahren

Susanne Woda
vermögensverwaltende GmbHs
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Vermögensverwaltende GmbH im Überblick | BuchhaltungsButler

Die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH kann zur Steueroptimierung für Privatpersonen oder Unternehmen sinnvoll sein. Sie geht aber auch mit Kosten und bestimmten Nachteilen einher. Wer eine vermögensverwaltende GmbH gründen kann, welche Chancen sie bietet und wann sich die Verwaltung von Vermögen innerhalb einer GmbH lohnt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Vermögensverwaltende GmbH kurz erklärt

Eine vermögensverwaltende GmbH (kurz: vvGmbH) ist eine Kapitalgesellschaft, die eigenes oder fremdes Vermögen verwaltet und organisiert. Sie wird eigens für die Verwaltung und Sicherung von Privat- oder Betriebsvermögen gegründet. Da eine vvGmbH nicht gewerblich tätig ist, sondern ausschließlich Gewinne aus Kapitalvermögen wie

  • Immobilien,
  • Aktien oder
  • anderen Wertpapieren

erzielt, ergeben sich bestimmte Steuervorteile für die Gesellschafter.

Formen der vvGmbH

Vermögensverwaltende GmbH für Privatpersonen: Die vvGmbH kann von einer oder mehreren vermögenden Privatpersonen gegründet werden, die ihr Privatvermögen in einer GmbH verwahren und steuerlich optimieren. Dadurch zahlen sie weniger Steuern auf bestimmte Wertpapier- und Immobilienerträge als im Privatvermögen. Die Steuerersparnis begünstigt den langfristigen Vermögensaufbau.

Vermögensverwaltende GmbH für Unternehmen: Unternehmer können ihr Betriebsvermögen in einer GmbH-Holding bündeln und den Betrieb hierarchisch in Mutter- und Tochtergesellschaften organisieren. Auch hier ergeben sich steuerliche Vorteile. Zum Beispiel sind Gewinnausschüttungen der GmbH-Tochter an die Muttergesellschaft nicht zu versteuern und auf Ausschüttungen der Holding ins Privatvermögen wird keine Kapitalertragsteuer fällig.

Wozu dient eine vvGmbH?

Die vvGmbH ermöglicht eine effektive Verwaltung von Vermögen und kann finanzielle und steuerliche Vorteile haben. Sie ist im Wesentlichen ein Instrument zur Steueroptimierung. Die Gesellschafter bringen ihr Privatvermögen in die Gesellschaft ein und können dadurch den langfristigen Vermögensaufbau optimieren. Umgangssprachlich wird die vvGmbH deswegen auch “Spardosen-GmbH” genannt.

Steuervorteile heben:
In Deutschland wird Privatvermögen höher versteuert als Betriebsvermögen. Werden private Vermögenswerte auf eine vermögensverwaltende GmbH übertragen, können die Gesellschafter Gewinne aus Vermietung und Verpachtung oder dem Handel von Wertpapieren günstiger versteuern. Durch den geringeren Steuerabzug steht für die Reinvestition mehr Kapital zur Verfügung. Der Zinseszinseffekt kommt dadurch besser zum Tragen.

Nachlass und Erbschaft regeln:
Eine vermögensverwaltende GmbH kann auch eine sinnvolle Lösung für die Regelung der Erbfolge sein. Mit der Übertragung von Vermögenswerten lassen sich Vermögenswerte bündeln und an mehrere Begünstigte verteilen. Zudem können teilweise die Regelungen des Erbschaftsteuergesetzes umgangen werden.

Gemeinsam Vermögenswerte erwerben:
In manchen Fällen wird eine vermögensverwaltende GmbH auch eingesetzt, um den gemeinsamen Erwerb von Vermögensgegenständen durch mehrere Personen rechtlich zu regeln oder Privat- und Betriebsvermögen zu trennen.

Haftungsrisiken optimieren:
Mit einer vvGmbH können Unternehmer ihr Privat- und Betriebsvermögen trennen und sich so besser vor operativen Risiken oder fremden Haftungsansprüchen schützen.

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Die vvGmbH ist ein komplexes Konstrukt mit vielen gesellschafts- und steuerrechtlichen Regeln. Die Gründung sollte nicht ohne die professionelle Begleitung eines Steuerberaters und ggf. Notars erfolgen.

Steuereinsparungen sind nicht für alle Einkünfte gleich

Privatvermögen in einer vermögensverwaltenden GmbH zu bündeln, hat je nach Art der Vermögenswerte unterschiedliche Steuerspareffekte. Privatpersonen müssen Einkünfte aus ihrem Vermögen mit der Abgeltungs- oder persönlichen Einkommenssteuer versteuern. Im Rahmen der vvGmbH werden die Gewinne dagegen mit der niedrigeren Körperschaftsteuer und ggf. Gewerbesteuer belastet.

Wie viel sich genau einsparen lässt, ist je nach Vermögensgegenstand anders. Besonders populär ist die vvGmbH für die Verwaltung von Immobilien und Wertpapieren, da hier die steuerlichen Effekte am größten sind.

Da Erträge aus Wertpapieren und Immobilien keine Umsätze im Sinne des Umsatzsteuergesetzes sind, müssen vvGmbHs grundsätzlich keine Umsatzsteuer zahlen und auch keine Umsatzsteuer-Voranmeldung abgeben. Im Gegenzug dürfen sie aber auch keine Vorsteuer abziehen.

Beispiel 1: Steuervorteile bei Immobilien

Die Vermietung und Verpachtung von Immobilien und Grundbesitz wird auf privater Ebene mit dem persönlichen Einkommensteuersatz belastet. Dieser kann in der Spitze bis zu 45% betragen.

Im Rahmen einer vvGmbH ist auf solche Einkünfte stattdessen die Körperschaftsteuer fällig. Die effektive Steuerlast beträgt inklusive Solidaritätszuschlag 15,825%. Verwaltet das Unternehmen nur Grundbesitz und Kapitalvermögen, können die Gesellschafter zudem unter bestimmten Voraussetzungen von einer Gewerbesteuerverkürzung profitieren. Gewinne aus Vermietung und Verpachtung können von der Gewerbesteuer befreit werden, wenn die Gesellschaft keine Gewinne aus anderen betrieblichen Tätigkeiten wie Warenhandel, Produktion oder Dienstleistung erzielt.

Steuervorteile vermögensverwaltende GmbH

Aber: Anders als bei privaten Immobilienverkäufen gilt die 10-jährige Spekulationsfrist bei Kapitalgesellschaften nicht. Unabhängig von der Haltedauer wird die Veräußerung von Immobilienvermögen und Grundbesitz durch eine vvGmbH immer voll besteuert.

Beispiel 2: Steuervorteile bei Aktien

Private Veräußerungsgewinne unterliegen nicht der privaten Einkommens-, sondern der Abgeltungsteuer. Inklusive Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer kann die steuerliche Belastung im Privatvermögen beim Verkauf von Aktien bis zu 28% betragen.

Innerhalb einer vermögensverwaltenden GmbH gilt für Gewinne aus dem Verkauf von Anteilen an Kapitalgesellschaften (Aktien oder auch private Beteiligungen) eine teilweise Befreiung von der Körperschaftsteuer. Das macht den Vermögensaufbau mit Aktien besonders interessant, denn mögliche Spekulationsgewinne unterliegen nur zu 5% der Körperschafts- und Gewerbesteuer. Dementsprechend beträgt die effektive Steuerlast bei Aktienverkäufen im Betriebsvermögen der vvGmbH nur etwa 1,5%.

Für Gewinnausschüttungen gilt die Vergünstigung jedoch nur, wenn die GmbH mit mehr als 10% am entsprechenden Unternehmen beteiligt ist. Dividenden werden in der Regel also voll mit Körperschaftsteuer und Soli versteuert. Je nach Gewerbesteuerhebesatz kann die Steuerlast bis zu 30% betragen und wäre damit höher als im Privatvermögen.

Vermögensverwaltende GmbH mit ETFs

Auch die Anlage in ETFs im Rahmen einer vvGmbH ist der Anlage im Privatvermögen besser gestellt. Während private Einkünfte aus ETFs der Abgeltungsteuer unterliegen, gelten für ETFs im Betriebsvermögen nach dem Investmentsteuergesetz spezielle Regelungen. Aktien-ETFs sind beispielsweise zu 80% von der Körperschaftsteuer und zu 40% von der Gewerbesteuer befreit. Dadurch ergibt sich eine Steuerbelastung von etwa 12%.

Eine vermögensverwaltende GmbH ist vor allem für Spekulationsgewinne und die Erzielung von Mieteinnahmen interessant, nicht aber für Dividendeneinkünfte und den Immobilienhandel.

Das müssen Sie bei der Gründung beachten

Für die Gründung einer vvGmbH gelten die gleichen Grundvoraussetzungen wie für die Gründung herkömmlicher GmbHs. Sie kann durch juristische oder natürliche Personen erfolgen. Es sind 

Die Besonderheit liegt darin, dass eine vermögensverwaltende GmbH nicht gewerblich tätig ist, sondern sich ausschließlich um die Verwaltung ihres eigenen Vermögens kümmert. Dementsprechend ist bei der Eintragung im Handelsregister die Vermögensverwaltung als Geschäftszweck anzugeben. Daraus resultieren steuerliche Vergünstigungen, zum Beispiel kann ein Antrag auf Befreiung von der Gewerbesteuer gestellt werden.

Sobald eine vvGmbH gewerbliche Tätigkeiten (beispielsweise Beratungsdienstleistungen oder Immobilienvermittlung) ausübt, wird sie steuerlich wie eine gewöhnliche GmbH behandelt. Die Steuervorteile können dadurch verloren gehen.

Nachteile durch die Gründung einer Gesellschaft

Jede Medaille hat zwei Seiten und so hat auch die vermögensverwaltende GmbH ihre Nachteile. Wer über die Gründung nachdenkt, sollte die steuerlichen Vergünstigungen und den Verlust an Flexibilität sorgfältig gegeneinander abwägen.

Gründungskosten
Neben dem Stammkapital von 25.000€ bei der Gründung einer vvGmbH werden auch Kosten für Notar und Handelsregister fällig. Diese betragen in der Regel etwa 2.000€, je nach Anforderungen können es aber auch mehr sein.

Buchhaltung
Als Kapitalgesellschaft ist die vvGmbH verpflichtet, einmal jährlich eine Bilanz inkl. Jahresabschluss aufzustellen und eine Steuererklärung zu erstellen. Dies bedeutet nicht nur bürokratischen Mehraufwand, sondern produziert auch laufende Kosten. Für die Buchführung inklusive einer Buchführungs-Software, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater ist mit mindestens 1.000 Euro pro Jahr zu rechnen.

Offenlegung
GmbHs unterliegen im Rahmen der Buchführung auch bestimmten Veröffentlichungsfristen. Dadurch können fremde Personen Einsicht in Ihr Privatvermögen bekommen, zum Beispiel wenn der Jahresabschluss im Bundesanzeiger veröffentlicht wird. 

Verfügbarkeit
Das in die vvGmbH eingebrachte Vermögen gehört der Gesellschaft. Sie können also nicht einfach darüber verfügen, auch wenn Sie alleiniger Gesellschafter sind. Sofern nicht ein regelmäßiges Geschäftsführergehalt im Gesellschaftsvertrag vereinbart wurde, ist für Ausschüttungen ein Gesellschafterbeschluss notwendig. Hinzu kommt: Auf Gewinnausschüttungen müssen Sie 25% Kapitalertragsteuer und Soli zahlen, sofern keine alternative Versteuerung infrage kommt.

Wie Sie als Gesellschafter an Ihr Vermögen aus einer vvGmbH kommen können, sollten Sie unbedingt mit einem Steuerberater besprechen. Hier lauern komplexe steuerliche Stolperfallen wegen verdeckter Gewinnausschüttungen.

Wann lohnt sich eine vvGmbH?

Wann sich die Gründung einer GmbH zur Verwaltung von Vermögen lohnt, richtet sich hauptsächlich nach den persönlichen steuerlichen Bedingungen und der Zusammensetzung des Vermögens. Vor allem bei Renditeimmobilien und beim Wertpapierhandel lassen sich innerhalb einer vvGmbH steuerliche Einsparungen erzielen.

Wegen der Gründungs- und Verwaltungskosten lohnt sich die Gründung jedoch erst ab einem bestimmten Mindestvermögen. Um die Kosten durch die Steuerersparnisse ausgleichen zu können, sollte mindestens ein Bar- oder Wertpapiervermögen von 100.000€ oder fünf bis zehn Immobilien vorhanden sein. Der Steuerberater kann bei der Evaluierung der persönlichen Voraussetzungen helfen.

lohnt sich vermögensverwaltende GmbH

Eine weitere Voraussetzung, damit sich die Verwaltung von Vermögen in einer vvGmbH lohnt, ist die Bereitschaft zum langfristigen Vermögensaufbau. Nur wenn die Gewinne dauerhaft innerhalb der Gesellschaft verbleiben, können die Gesellschafter den Zinseszinseffekt optimal nutzen. Da bei der Entnahme von Gewinnausschüttungen Steuern anfallen, heben diese die Steuervorteile auf. Wer also regelmäßig Gewinne entnimmt, profitiert nicht von den Steuervorteilen.

Fazit: Steuerpotenziale und Nachteile einer vvGmbH sorgfältig abwägen

Die vvGmbH ist wegen ihrer Steuervorteile vor allem für Vermögende, die ihr Vermögen in Wertpapiere und Immobilien investieren möchten, interessant. Damit sich die Gründung lohnt und die Steuervorteile die Zusatzkosten aus Gründung und Verwaltung überkompensieren, ist ein bestimmtes Mindestvermögen erforderlich. Welche Losgröße nötig ist, richtet sich nach den individuellen steuerlichen Rahmenbedingungen und der Zusammensetzung des Vermögens. Interessierte sollten darüber hinaus auch bedenken, dass die Gründung einer GmbH mit handels- und steuerrechtlichen Pflichten verbunden ist und die Flexibilität bei der Entnahme von Vermögens eingeschränkt ist.

Alle Angaben ohne Gewähr.

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FAQs

Was ist eine vermögensverwaltende GmbH?

Eine vermögensverwaltende GmbH (kurz: vvGmbH) ist eine Kapitalgesellschaft, die der Verwaltung und Sicherung von Vermögen dient. Sie ist ausschließlich vermögensverwaltend und nicht gewerblich tätig und kann Gewinne aus Kapitalvermögen wie Immobilien, Aktien oder anderen Wertpapieren erzielen. Dadurch ergeben sich steuerliche Besonderheiten, die Gesellschafter für den langfristigen Vermögensaufbau nutzen können.

Wann lohnt sich eine vermögensverwaltende GmbH?

Ab welchem Vermögen sich eine vvGmbH lohnt, hängt von den individuellen steuerlichen Rahmenbedingungen und der Zusammensetzung des Vermögens ab. Besonders vorteilhaft sind der Wertpapierhandel sowie Renditeimmobilien. Damit die Steuervorteile die Kosten aus Gründung und Verwaltung der GmbH überwiegen, sollte ein liquides Mindestvermögen von 100.000€ oder 5 Immobilien vorhanden sein. 

Brauche ich für meine vermögensverwaltende GmbH eine Buchhaltungssoftware?

Eine professionelle Buchhaltungssoftware, die speziell für die Buchhaltung von vvGmbHs konzipiert ist, hilft dabei, den Arbeitsaufwand für das per Handelsrecht vorgeschriebene Führen von Geschäftsbüchern zu vereinfachen. Die Gesellschafter können dadurch zudem Kostenvorteile heben. Dank Automatisierung und intelligenter Prozesse können sie die Buchhaltung damit selbst erledigen und dem Steuerberater die Arbeit erleichtern.

Welche Vorteile hat eine vermögensverwaltende GmbH?

Der größte Vorteil einer vvGmbH sind mögliche Steuereinsparungen. Innerhalb der GmbH werden Einkünfte aus Kapital- und Immobilienvermögen günstiger versteuert als im Privatvermögen. Statt Abgeltungs- und Einkommensteuer gilt der niedrigere Gewerbesteuersatz. Zudem können die steuerlichen Besonderheiten für die vorausschauende Regelung der Erbfolge genutzt werden. Mit einer vvGmbH lassen sich auch der gemeinsame Erwerb von Vermögenswerten gesellschaftsrechtlich regeln oder Haftungsrisiken reduzieren.

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